Eine Babyschale ist das kleinste Transportmittel für Kinder. Darin werden Babys häufig schon kurz nach der Geburt halb-liegend transportiert. Sie hat einen Tragegriff, damit das Baby praktischerweise mitsamt der Schale aus dem Auto herausgenommen werden kann. Doch wie lange darf ein Baby in der Babyschale liegen und ab wann kommt der klassische Kindersitz in Frage?

Am besten so kurz wie möglich in die Babyschale

Die Babyschale ist für viele Eltern ein praktischer Begleiter im Alltag, und das nicht nur im Auto. Damit euer Baby gesund aufwächst, solltet ihr es jedoch nicht stundenlang darin liegen lassen. In den ersten drei Lebensmonaten ist der kleine Körper noch nicht stabil genug, um längere Zeit in dieser halb-liegenden Position zu verbringen. Zudem kann das Baby so möglicherweise nicht frei atmen. Deshalb solltet ihr das Wohl eures Babys immer im Blick haben und die Zeit in der Babyschale auf ein Minimum beschränken. Bei längeren Autofahrten empfiehlt sich die Anschaffung einer Babywanne, in der das Kind flach auf dem Rücken liegen kann.

„In einer Babyschale wird die Wirbelsäule des Kindes gekrümmt. Das ist bei einer kurzen Autofahrt kein Problem, sofern das Baby danach aus der Schale genommen wird und sich frei bewegen kann“, erklärt Kacper Bednarczyk von Avionaut, einem europäischen Hersteller für Babyschalen, Kindersitze und Kinderwagen. „Wichtig ist, das Baby nicht den halben Tag und auch nicht zu lange am Stück in die Schale zu legen, denn das kann nicht nur die Atmung beeinträchtigen, sondern auch der Entwicklung von Wirbelsäule und Muskulatur schaden.“ Außerdem spielen die richtige Größe und Passform der Babyschale laut dem Kindersitz-Experten eine zentrale Rolle.


Babyschale tragen: DIESEN Trick müssen alle Eltern kennen

Eine Babyschale mal eben vom Auto ins Haus zu tragen geht noch, aber alles, was länger dauert, geht ganz schön in den Rücken. Dabei gibt es einen einfachen Trick, mit dem das Tragen einer Babyschale schmerzfrei ablaufen kann. Wie das geht, zeigen wir euch im Video.


Nicht zu früh in den Kindersitz wechseln

Aktuell gelten in Deutschland drei Normen für den Transport von Kindern im Auto: Die neueste Norm UN Reg. 129 („i-size“) orientiert sich an der Körpergröße des Kindes, wonach die Hersteller den Größenbereich für ihre Kindersitze selbst festlegen dürfen. In Sitzen, die dieser Norm entsprechen, dürfen Kinder bis zu einem Alter von 15 Monaten nur rückwärtsgerichtet befördert werden.

Parallel gelten die Normen UN ECE Reg. 44/03 und 44/04. Kindersitze mit dieser Kennzeichnung dürfen seit dem 1. September 2023 zwar nicht mehr verkauft werden (mit Ausnahme des Abverkaufs von Lagerware), sind aber weiterhin zulässig und richten sich nach dem Körpergewicht des Kindes.

„Bei der Wahl des richtigen Produktes sollten Eltern unbedingt darauf achten, ob die Prüfnorm vom Hersteller erfüllt wird“, rät Bednarczyk. „Generell müssen Babyschalen und Kindersitze zu der Statur des Kindes passen und sich auch sicher im Fahrzeug montieren lassen. Deshalb raten wir Eltern, das Produkt vor dem Kauf zu testen.“ Den Wechsel in den nächstgrößeren Kindersitz empfiehlt der Kindersitz-Experte erst dann, wenn der Kopf des Kindes über die Rückenlehne des aktuellen Sitzes ragt.

Fazit

Das Wohlergehen eures Babys geht immer vor. Je kleiner und zierlicher euer Nachwuchs ist, desto kürzer sollte die Zeit in der Babyschale ausfallen. Nutzt sie am besten nur für kurze Transportwege. Ansonsten tut ihr eurem Baby etwas Gutes, wenn ihr ihm ausreichend Raum zur Bewegung gebt. Am Anfang ist das natürlich noch nicht das große Krabbeln – aber auch liegend könnt ihr genug Anreize schaffen, um eine gesunde Entwicklung der Wirbelsäule und Muskulatur eures Babys zu fördern.

Wenn ihr euch bei der Wahl der richtigen Babyschale schwer tut oder unsicher seid, ob es Zeit für den Wechsel in den klassischen Kindersitz ist, geht in ein Fachgeschäft und lasst euch dort beraten.


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