Das Abenteuer Mutter schreibt schon tolle Geschichten. Manchmal fühlt man sich so fundamental gelassen, wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung. An anderen Tagen läuft sich der Alltag wie auch einem Haufen Murmeln. Mit zwei Kindern, Mann und Hund, Haus und Garten , bleibt einem oft kaum noch Luft für echte gefühlte Freizeit. Aber auf der anderen Seite genießen wir unsere Realität genau auf diese Weise. Familie ist intensiv und herausfordernd.

Hobbies wo man hinschaut

Junior, gerade 6 Jahre alt geworden, ist in der Kita begnadeter fußballspielender Musikliebhaber. Neben der Musikschule, nutzt er jede Gelegenheit zum Kicken. Nun steht nach den Ferien die Einschulung an. Das alleine bedeutet für uns alle eine große Veränderung. Ab dann müssen hier morgens zwei Kinder parallel für die Schule fertig gemacht werden – und die Zeiten der relaxten Bringzeiten (bis 9 Uhr) sind vorbei. Doch als wäre das nicht genug, die bisherigen Hobbies des Juniors fallen quasi ebenso weg.

Abschied und Verzweiflung

Nun steht der Abschied von der Kita an, für den Junior ein schwerer Schritt. Er ist enorm weinerlich momentan und brüllt regelmäßig los. Einfach immer: sei es der Lieblingstee, der leer ist, die blöden Regeln, die natürlich noch nie galten – plötzlich eingehalten werden müssen, oder das schlafen gehen, dass man vorher niemals musste. Er ist verzweifelt, der Abschied geht ihm Nahe. Und ganz ehrlich, meine Nerven liegen blank. Unser Tag wird stetig begleitet durch Schreien, Weinen, und dem Versuch, dem Junior die Angst vor dem neuen Lebensabschnitt zu nehmen. Dafür sind wir da, natürlich. Aber auch als Mama mit Leib und Seele darf ich sagen: es ist anstrengend, kräfteraubend und eine völlig neue Situation.

Die Suche nach den Hobbies

Heute wollten wir versuchen mit dem Junior über seine Hobbies zu sprechen. Natürlich soll er weiter seinen Leidenschaften folgen. Dem Fußball und der Musik. Also was möchte er -und ist er wirklich bereit, Fußball in einem Verein zu spielen. Meine Angst, er ist momentan so sensibel und weinerlich, könnte er damit umgehen, gefault zu werden? Ich versuche ihm das alles zu erklären. Er muss lernen, als Teil eines Teams zu spielen. Er wird Bälle abbekommen und sich wahrscheinlich öfter Weh tun. Oh Gott, mein Helikopter-Mutter-Anteil will ihm das Ganze am liebsten ausreden. Mein kleiner Junge. Aber beim Thema Fußball habe ich keine Chance, er will es unbedingt.

Ok, dann Punkt zwei. Bisher hat Junior musikalische Früherziehung in der Musikschule gehabt. Seit Jahren will er Schlagzeug lernen, war bisher einfach zu jung – und vor allem körperlich zu klein. Jetzt wäre die Gelegenheit ihm diese Chance einzuräumen. Ein Lehrer ist bereits gefunden, die Probestunde ausgemacht.

Hilfe, noch mehr Termine im Familienkalender

Also überlegten wir gemeinsam, wie wir zeitlich und organisatorisch weitere Termine in unsere eh schon viel zu volle Woche stopfen. Die Räubertochter reitet 1x die Woche, geht 1x zu den Messdienern und Sonntags in die Messe zum Dienen. Nun müssen also 4 weitere Termine untergerbacht werden, 2x die Woche Fußballtraining, 1x die Woche Schlagzeugunterricht und Sonntags immer ein Spiel mit der Mannschaft. Das Chaos scheint schlicht vorprogrammiert. Aber auch das bekommen wir schon irgendwie hin.

Nach den Ferien geht es dann also mit zugespitzter Dynamik weiter! Aber für Kinder sind Hobbies wichtig. Und natürlich stellen Eltern ihre eigenen Bedürfnisse gerne hintenan. Herausforderungen halten den Kopf schließlich fit.


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