Als zweite Stufe der Beikosteinführung, bekommt das Baby am Abend einen Milchbrei. Die Palette in den Läden ist dabei riesengroß. Vom Fertigmilchbrei bis hin zum Getreidepulver für den selbst angerührten Brei, kann man alles kaufen. Welche Fertigbreie es genau gibt, und wo die Unterschiede liegen, haben wir hier für euch zusammengefasst.
Milchbreipulver und Wasser
Die Basis aus der ein Fertigmilchbrei besteht, ist Milchbreipulver und Wasser. Ein Fertigbrei ist schnell angerührt und bedarf keiner großen Vorbereitungszeit. Bequem und einfach wird das Pulver in eine Schüssel gegeben. Abgekochtes heißes Wasser dazu, fertig! Diese Herstellungsweise hat jedoch nicht nur Vorteile. Die Konsistenz der Breie fällt oftmals sehr unterschiedlich aus. Stellt man sie (wie auf der Verpackung beschrieben) her, ist der eine Brei zu dick und der andere Brei zu dünn.
Während zu dick geratener Brei relativ leicht mit Wasser verdünnbar ist, würde ein Andicken teilweise äußert problematisch. Mischt man zu einem dünnen Brei einfach noch etwas mehr Pulver hinzu, ist das Nährstoffverhältnis nicht mehr ausgewogen. Das kann – dauerhaft praktiziert – die Nieren der Babys schädigen. Um das zu verhindern, sollte man den Brei einfach mit Getreideflocken andicken.
Die Unterschiede beim Fertigmilchbrei
Im Handel gibt es viele unterschiedliche Milchbreitypen. Von Grießbrei, über Fruchtbrei, bis hin zu Stracciatella, sind alle erdenklichen Geschmacksrichtungen im Sortiment. Diese Milchbreis unterscheiden sich jedoch nicht nur in den Geschmacksrichtungen, sondern auch in folgenden Punkten:
Art der Milch: Folgemilch oder Kuhmilch
Die meisten Milchbreie basieren auf der jeweiligen Folgemilch des Herstellers. Daher essen tatsächlich die meisten Babys auch die Breie am liebsten, deren Pendant ihrer Flaschenmilch im Brei steckt. Einige Breie werden jedoch auch mit Kuhmilch hergestellt. Von einem angepassten Muttermilch-Ersatz (wie bei der Folgemilch) kann man hier kaum noch reden.
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Folgemilchmenge im Brei
In den verschiedenen Milchbreisorten, finden sich auch unterschiedlich hohe Anteile der Folgemilch. Das liegt im Großen und Ganzen am Kostenfaktor. Die Hersteller versuchen ihre Kosten so gering wie möglich zu halten – und minimieren den Anteil der Folgemilch. Als Füllstoff dient dann Getreide.
Die Unterschiede der Herstellung sind beträchtlich. Der geringste Anteil von Folgemilch im Brei liegt bei 7,4% und der höchste bei 57,8%. Also Augen auf beim Milchbreikauf!
Zuckeranteil im Milchbrei
Die meisten Eltern achten beim Kauf von Fertig-Milchbrei besonders auf die Beschriftung “Ohne Zuckerzusatz”. Doch es bedeutet leider noch lange nicht, dass diese Produkte am wenigsten Zucker enthalten. Denn auch hier schwankt der Gehalt an Zucker beträchtlich von Hersteller zu Hersteller. Manche Breie haben dreimal so viel Zucker, als andere. Aber wie kommt das?
Breie die auf Kuhmilch basieren, haben 9g Zucker / 100g Brei, und Folgemilch nur 6g Zucker auf 100g Brei. Damit hat eine Portion Milchbrei von 200 ml bereits von Haus aus 5g mehr Zucker, wenn er auf Kuhmilch basiert. Jedoch erklärt das nicht, warum manche Breie einen Unterschied von bis zu 28g Zucker auf 100g Brei aufweisen.
Es lohnt sich also auf jeden Fall, den Zuckergehalt in der Nährwerttabelle zu kontrollieren, und die verschiedenen Milchbreisorten etwas intensiver zu vergleichen. Denn nur so verhindert man mit annähernder Gewissheit, dass das Baby unnötig viel Zucker zu sich nimmt.
Fertigmilchbrei oder Brei selber machen?
Diese Frage ist leicht zu beantworten. Wenn man nur den gesundheitlichen Faktor in Erwägung zieht, dann würde die Antwort ganz klar für den selbstgemachten Milchbrei ausfallen. Alleine in der Höhe des Zuckeranteils unterscheidet sich der selbstgemachte Brei, mit ca 14 g Zucker, vom Fertigbrei mit bis zu 46 g Zucker, in einem beträchtlichen Maß. Doch wenn man auf die Zusammensetzung der Breie achtet, gibt es auch Fertigbreie, die man guten Gewissens füttern kann.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.