Pralle, spannende und schmerzende Brüste? Das können Anzeichen für einen Milchstau sein. Ein Grund dafür kann eine nicht vollständig geleerte Brust sein. Wie dies zu Stande kommt und welche Tipps bei einem Milchstau helfen können, erfahrt ihr hier bei uns.
Ursachenforschung zum Milchstau
Kommt es bei einer Frau zu einem Milchstau, kann die Muttermilch nicht mehr ungehindert aus der Brust ablaufen. Es gibt viele Gründe, warum es zu einem solchen Stau kommen kann. Seelische und psychische Belastungen, wie Stress oder Anspannung, falsches Anlegen, und andere äußere Einflüsse, können zu einem Milchstau führen.
Wird ein Baby nicht “richtig” an der Brust angelegt, kann dass einen Milchstau zur Folge haben. Wird ein Kind beispielsweise nur selten gestillt, oder trinkt die Brust nicht leer, werden die Brustdrüsen zu voll, und das mit Milch gefüllte Drüsengewebe drückt die Milchgänge ab. Das hat zur Folge, dass die Milch nicht mehr abfließen kann, und das Baby durch das geschwollene Gewebe, die Brust nicht richtig fassen kann.
Auch ein zu enger Büstenhalter kann eine Ursache für einen Milchstau sein. Schnürt dieser die Brust ein, werden die Milchdrüsen abgeklemmt. So kommt es unmittelbar zu einem schmerzhaften Stau.
Hilfe beim Milchstau
Ist es zu einem Milchstau gekommen, muss die Ursache behandelt werden. In vielen Fällen können dies die Frauen selber tun. Mit den folgenden Tipps kann meist schnell eine Linderung verschafft werden.
Tipp 1 – Häufiger Stillen
Um den Milchstau zu bekämpfen, muss die betroffene Brust so oft wie möglich entleert werden. Daher sollten betroffene Frauen ihr Baby häufiger anlegen und trinken lassen. Auch zusätzliches Abpumpen – wenn das Baby nicht trinken möchte – kann helfen.
Tipp 2 – Brustmassage
Der Milchfluss kann mit einer Brustmassage wieder angeregt werden. Dazu können Frauen ihre Brust täglich mit etwas warmem Öl massieren. Leichtes streichen von oben Richtung Brustwarze, verschafft häufig eine Linderung der Schmerzen. Auch direkt vor dem Stillen kann diese Massage helfen, den Milchfluss zu begünstigen.
Tipp 3 – Wärme
Auch Wärme regt den Milchfluss der Brust an. Daher kann vor dem Stillen die Brust mit warmen Kompressen, oder mit Hilfe einer Rotlichtlampe, erwärmt werden, und so den Milchstau behandeln.
Tipp 4 – Kühlen
Nach dem Stillen sollte die betroffene Brust gekühlt werden. Gerade wenn der Milchstau weit fortgeschritten ist, ist Kühlen eine wirkungsvolle Methode, um diesen zu behandeln. Durch die zugeführte Kälte wird die weitere Milchproduktion gedrosselt und der Schmerz gelindert. Zum Kühlen eignen sich kalte Kompressen oder das Hausmittel Quark.
Tipp 5 – Milch ausstreichen
Frauen die unter einem Milchstau leiden, können die überschüssige Milch unter der Dusche ausstreichen. Dazu streichen sie mit der Hand oberhalb der Brust in Richtung Brustwarze. Läuft dabei das warme Wasser über die Brust, fördert das den Milchfluss und eine Menge überschüssiger Milch kann entstrichen werden. Diese Methode schenkt oft schnelle Linderung der Schmerzen.
Sollte sich der Milchstau trotz aller Bemühungen nicht bessern, können die betroffenen Frauen mit ihrer Hebamme oder Stillberaterin sprechen. Sie helfen Müttern, die richtigen Maßnahmen gegen einen Milchstau auszuwählen.
Vom Milchstau zur Brustentzündung
Der Weg vom Milchstau zur Brustentzündung ist leider kein weiter. Meist geschieht es fließend. Denn wenn das Baby die Brust nicht mehr richtig fassen kann, führt das leicht zu wunden Brustwarzen. Wenn dann in diese kleinen Wunden Keime eindringen, kann es zu einer Entzündung der Brust kommen.
Zu Beginn einer Entzündung können Quarkkompressen helfen. Außerdem sollte die Brust so leer wie möglich gehalten werden. Dies wird erreicht, indem das Baby häufiger an der Brust trinkt, oder die überschüssige Milch ausgestrichen wird. Vor dem Anlegen kann der Milchfluss mit Wärme begünstigt werden. So schmerzt das Ansaugen des Babys weniger.
Welche Maßnahmen bei wunden Brustwarzen helfen, könnt ihr im Artikel Tipps bei wunden Brustwarzen nachlesen.
Tritt nach 24 Stunden keine Besserung der Brustentzündung ein, sollte unbedingt der Frauenarzt aufgesucht werden. Dieser verschreibt in solchen Fällen entzündungshemmende Medikamente, oder stillfreundliche Antibiotika.
Hier geht es zum Hauptartikel: Alles wissenswerte rund ums Stillen.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.