Mittlerweile ist bekannt, dass es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage gibt, wie oft ein Baby gestillt werden soll. Hebammen und Kinderärzte raten dazu, das Baby nach Bedarf zu stillen. Das bedeutet immer dann anzulegen, wenn das Baby hungrig ist und so lange, bis es satt ist.
Bis zu zwölf Stillmahlzeiten am Tag
Da die Muttermilch im Magen eines Babys schnell verdaut wird, kann es sein, dass sie alle zwei Stunden nach der Brust verlangen. So kann es kommen, dass eine frisch gebackene Mutter acht bis zwölf Mal in 24 Stunden stillen muss. Neugeborene haben teilweise bereits nach 90 Minuten wieder Hunger und möchten gestillt werden. Bei der Frage, wie oft ein Baby gestillt werden muss, kann keine allgemeingültige Antwort gegeben werden. Mütter sollten sich nach den Bedürfnissen des Kindes richten und nach Bedarf stillen. Bei der Stilldauer richtet sich ebenfalls alles nach dem Baby. Manche Babys trinken schnell und hastig, andere genießen eher Stillmahlzeit eher genügsam. Ein Richtig oder Falsch gibt es also weder bei der Häufigkeit, noch der Länge einer Stillmahlzeit.
Hunger erkennen – Signale richtig deuten
Babys senden deutliche Signale an ihre Eltern wenn sie hungrig sind. Sie strecken die Zunge heraus oder lutschen und saugen an den kleinen Händchen. Manche Babys machen außerdem deutliche Schmatz-Geräusche. Ein guter Test, wenn Eltern sich nicht sicher sind ob ihr Baby Hunger hat, ist das Baby an einem Schnuller oder Finger saugen zu lassen. Wenn es sich dadurch nicht beruhigen lässt, hat es mit großer Wahrscheinlichkeit Hunger. Um diese nicht-sprachlichen Signale zu deuten, brauchen Eltern ein wenig Übung. Aber diese Dinge spielen sich ein.
Gerade am Anfang melden sich Neugeborene relativ häufig und unregelmäßig. Ein richtiger Still-Rhythmus stellt sich meist nach einigen Wochen ein. Dabei entwickelt jedes Kind einen individuellen, auf seine Bedürfnisse abgestimmten, Rhythmus.
Stillen ist ein “Drei-Gänge-Menü”
Das Stillen ist für ein Kind ein wahres ” Drei-Gänge-Menü”: Zu Beginn einer Stillmahlzeit erhält das Baby wasserreiche Milch, die durstlöschend und kalorienarm ist. Das ist die Vorspeise. Nach fünf Minuten setzt der Milchspendereflex ein, der die fett- und kalorienreiche, sättigende Milch bringt. Das dient als Hauptspeise. Dieser Vorgang dauert in den ersten Tagen nach der Geburt häufig zwanzig Minuten. Daher sollten Neugeborene ruhig länger an einer Brust trinken. Ist das Baby größer, dauert die Hauptspeise oft nur noch 10 Minuten. Den Nachtisch erhält das Baby an der zweiten Brust. Dort trinkt es meist nur einige Minuten und erhält hier eine Mischung aus durstlöschender und sättigender Milch.
Eine komplette Stillmahlzeit kann so insgesamt eine Stunde dauern. Daher sollten Mütter genügend Zeit zum Stillen einplanen und nicht unter Zeitdruck stehen. So können Mutter und Kind die intensive Nähe des Stillens genießen, und das Baby wird garantiert mit allem versorgt, was es braucht.
Durchlebt das Baby einen Wachstumsschub verändert sich häufig schlagartig der Stillrhythmus. Die Kleinen möchten öfter und länger gestillt werden. Viele Mütter befürchten in solchen Situationen, dass ihre Milch nicht ausreichend ist. Diese Sorge ist zum Glück unbegründet. Denn desto mehr ein Kind trinkt, desto mehr Milch produziert die Mutter. Die Nachfrage regelt hier das Angebot. Meist dauert es nur wenige Stunden, bis zu zwei Tagen, bis die entsprechende Milchmenge produziert wird.
Hier geht es zum Hauptartikel: Alles wissenswerte rund ums Stillen.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.