Im Laufe der Jahre entwickeln sich bei Kindern verschiedenste Interessen. Das ist das tolle am Leben. Man hat manchmal die freie Wahl und die finanziellen Spielräume, um sein Kind mit allem Möglichen zu fördern. Doch mitunter verliert man als Mutter oder Vater den Überblick. Und die kindlichen Hobbies überschwemmen geradezu den Zeitplan der Familie. Noch schlimmer wird es, wenn man eine Überforderung seines Kindes nicht bemerkt. Dann ist es höchste Eisenbahn, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Hier erfahrt ihr, wie man Kinder richtig fördert.

Straffer Wochenplan

Montags Klavier-Unterricht, Dienstags geht es in die Turnhalle zum Badminton, und gleich darauf zum Hipp-Hopp Kurs an der Jugendakademie. Mittwoch Nachhilfe in Mathe – danach Klavierunterricht. Donnerstags ist der Astronomie-Kurs in der Schule. Danach werden “nur” noch Hausaufgaben gemacht. Freitag fordert der klassische Gesang vollste Aufmerksamkeit. Samstag Vormittag – Klavier, Sonntag frei.

Zugegeben, es wird wohl in den wenigsten Familien, einen solch straffen und intensiven Förderplan für die Kinder geben. Aber auch das gibt es. Es mag auch bestimmt den einen oder anderen pfiffigen Racker geben, der diese Form von Förderung geradezu als Ausgleich aufsaugt. Aber die meisten Kinder wären einfach und schlichtweg überfordert.

Förderung ist keine Freizeit

Zum einen ist solch ein Zeitplan für ein Durchschnittskind vollkommen aus dem Ruder. Kinder brauchen Freizeit! Der Alltag von Kindern sieht heute schon generell ganz anders aus, als es noch vor knapp zwanzig Jahren der Fall war. Es gibt viel mehr mögliche Aktivitäten, die in irgendeiner Form auch den Kopf fordern. Und überhaupt werden Kinder heute wieder mehr mit in die tägliche Haushaltsführung mit eingeschlossen, als es zwischenzeitlich üblich war. All das – neben der Kopflast der Schule – verlangt einem Kind schon sehr viel ab.

Da wird die Freizeit zu einem großen Thema. Denn Freizeit dient nicht nur zum chillen und abhängen. Denn ganz nebenbei rattert auch beim Chillen der Kopf und verarbeitet die tägliche Routine. Da wird beim zocken mit der Playstation die 5 in Mathe verarbeitet. Oder beim ausgiebigen Duschen, der Zoff aus der Mittagspause überdacht.

Der große Unterschied liegt dabei in der Kopflast: Natürlich möchte man auch bei “Resdident Evil” das nächste Level ohne große Blessuren erreichen. Aber die Gedanken drehen sich dabei nur um den Moment. In der Badmington-Stunde misst man sich aktiver mit anderen. Oder muss das Match mit eigenem Leib gewinnen. Man ist nicht fiktiv – sondern Leibhaftig. Beim Klavierunterricht geht es auch um wesentlich mehr, als den Moment. Man muss messbare Lernfortschritte vorweisen, um zum Meisterschüler zu werden.

Der Griff nach den Sternen

Gerade für junge Teenager ändert sich in kurzer Zeit im Leben sehr viel. Ihre Sicht auf die Dinge wird durch vieles vollkommen durcheinander gewirbelt. Da braucht es ein gut gesteuertes Maß an Beschäftigung und Freiraum für den Kopf. Denn alles Neue will verarbeitet werden. Da kann das Fußballspiel am Samstag schon mal den Kopf frei blasen. Aber damit sind lediglich die Emotionen im Griff. Der Konflikt dagegen, tobt noch im Kopf.

Es wäre doch zu schade, wenn ein potentiell künftiger “Rockstar”, niemals an Bühnenbrettern schnuppern würde, nur weil er irgendwann einmal in der Jugend, oder noch als Kind, von seinem Alltag übermannt wurde, und der große Traum vom Fliegen, als Ballast empfunden wurde.

Ein Fördern sollte also immer nur im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten bleiben. Ob familiär planbar, oder als emotionaler Ausgleich für das Kind. Alles muss passen. Dann funktioniert auch der Griff nach den Sternen!


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