Haushalt ist alleine Aufgabe der Mutter? Das muss nicht sein. Schon die Kleinen können bei der täglichen Hausarbeit helfen, und sollten dies auch. Übernehmen Kinder bereits in frühen Jahren kleine Aufgaben im Haushalt, lernen sie wichtige Dinge für ihr späteres Leben. Haushalt als Familienprojekt stärkt außerdem das Gemeinschaftsgefühl und Selbstbewusstsein der Kinder. 

Kinder lernen, in dem sie eigenständig handeln. So auch, wenn sie kleine Aufgaben im Haushalt übernehmen. Wo kleine Kinder noch gerne helfen die Wäsche zusammenzulegen, wird es mit zunehmendem Kindesalter, eine Mammutaufgabe, die Kinder zum helfen zu bewegen. Doch mit ein paar Tricks, kann man auch sie dazu motivieren.

Wenn Mütter und Väter ihre Aufgaben im Haushalt gelassen und zuverlässig erledigen, vermitteln sie ihren Kindern etwas ganz wichtiges: Hausarbeit ist keine Strafe, sondern gehört zum täglichen Leben dazu, und kann sogar Freude bereiten. Die Vorbildfunktion spielt hier eine sehr große Rolle. Daher sollten gerade Väter, selbstverständlich eine Rolle im Haushalt einnehmen, und die Aufgaben gewissenhaft erledigen. Denn so packen auch die Kinder häufiger mit an. Dies ist das Ergebnis mehrerer Studien. 


Kleiner Einblick ins Thema im Video


Kinder lernen bei der Hausarbeit fürs Leben

Kinder die im Haushalt helfen, lernen sich später besser organisieren zu können. Ein Kind, das ab und zu die Wäsche faltet, oder den Tisch deckt, tut das auch für sich selbst. Dies kann man Kindern tatsächlich gut vermitteln. Natürlich übernehmen Teenager trotzdem nicht gerne die Pflichten im Haushalt. Doch da sind die Eltern gefragt. Mit der richtigen Motivation kann man auch sie zum helfen animieren. Jüngere Kinder übernehmen meist gerne kleine Aufgaben. Dies sollten Eltern auch unterstützen, indem sie schon die Kleinen in den Haushalt mit einbeziehen. So wird das Mithelfen zur Basis für das ‘Wir-Gefühl’ in der Familie, und führt mitunter dazu, dass Kinder später ganz selbstverständlich Aufgaben übernehmen.

Eltern neigen dazu ihren Kindern wenig zuzutrauen. Daher nehmen sie ihnen viele Aufgaben, die sie gerne selbst übernehmen wollen, ab. So zum Beispiel, den Teller selbst in die Spülmaschine einzuräumen. Das führt jedoch später dazu, dass sich kleine Miniatur-Paschas und Diven aus den Kindern entwickeln, die als Teenager zwar bestens ihr Handy, aber nicht den Geschirrspüler bedienen können. Das wollen die meisten Eltern natürlich nicht, daher sollten sie in Kauf nehmen, dass vielleicht der ein oder andere Teller zu Bruch geht. 

Bei der Aufgabenverteilung sollte das Alter des Kindes berücksichtigt werden. Außerdem werden alle Familienmitglieder gleich und fair bei der Aufgabenverteilung behandelt. Jeder sollte noch genügend Gelegenheit haben, einfach Kind sein zu dürfen. Die Kinder dürfen mit ihren Aufgaben nicht überfordert werden. Das führt zu Frustmomenten, die sich demotivierend auswirken. In manchen Situationen brauchen Kinder auch “Hilfe beim helfen”. Zum Beispiel wenn sie beim Wohnzimmer aufräumen vor lauter Unübersichtlichkeit keinen Anfang finden. 

Lob als Lohn für “gute” Arbeit

Arbeit hat natürlich immer ihren Preis. Geld ist dabei jedoch keine gute Währung, meinen Pädagogen. Lohn sollte im “Familienbetrieb” heißen, dass die Kinder für ihre Arbeit angemessenes Lob erhalten, Eigenständigkeit erhalten, und das Gefühl, ein wichtiger Teil des Teams zu sein.

Aufgaben gerecht verteilen

In jeder Familie fallen unterschiedliche, tägliche Aufgaben an. Diese können auf einer gemeinsamen Familienkonferenz besprochen und festgelegt werden. Die dort vereinbarten Aufgaben können nun auf Pappkärtchen notiert werden, die im wöchentlichen Wechsel, auf einer großen Pinnwand mit allen Namen der Familienmitglieder, verteilt werden. So kann diese Woche bei Lea ” Müll rausbringen” , bei Ben ” die Hasen füttern” und bei Papa ” Geschirrspüler ausräumen” stehen, und in der nächsten Woche wird gewechselt. So werden die Aufgaben fair verteilt und jeder erhält einen Einblick in die unterschiedlichen Aufgaben des Haushalts.

Tipps zum Aufräumen

Nicht immer fällt es Kindern leicht, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Eltern sollten aktiv ihre Kinder motivieren und sie mit Lob belohnen. Doch je mehr Leute in einem Haushalt leben, desto mehr Chaos kann entstehen. Wir haben ein paar Tipps, die Eltern und ihren Kindern beim Aufräumen helfen können:

  • Regelmäßiges Ausmisten: Gerade Schränke und Ecken versinken oft im puren Chaos. Da fällt es schwer Ordnung zu halten. Deshalb sollte hier regelmäßig ausgemistet werden. Wie wäre es also mit einer großen “Ausmist-Aktion” jeden ersten Samstag im Monat. Alle Familienmitglieder beteiligen sich und misten alles Unnütze aus.
  • Klare Strukturen: Wenn alle Dinge im Haushalt einen festen Platz haben, fällt es allen leichter Ordnung zu halten und aufzuräumen. Dazu eignen sich in offenen Regalen Körbe oder Kisten, auf die Symbole geklebt werden, was hinein gehört.
  • Familieneigenes Fundbüro: Immer wieder finden sich Dinge, die anscheinend niemand vermisst. Der Lipgloss, das Spielzeugauto, oder der Ohrring, alles kommt in eine große Kiste im Flur. Diese wird einmal im Monat gesichtet, und alle nehmen ihre Sachen wieder an sich. So findet sich lang verschollenes schnell wieder.
  • Perfektionismus ade: Eltern sollten sich von dem Gedanken verabschieden, dass ihre Wohnung immer in einem Top Zustand sein muss. Das Leben mit Kindern ist chaotisch, und das darf sich auch in der Wohnung spiegeln.
  • Groß-Familien-Putz: Einmal im Monat findet ein großer Wohnungsputz statt, bei dem alle Familienmitglieder mithelfen. Alle Ecken, die im alltäglichen sauber machen vernachlässigt werden, wie die Ecke hinter dem Sofa, werden gesäubert. So herrscht immer eine Grundsauberkeit in Wohnung und Haus.

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