Mutter zu sein, ist ein ganz wundervolles und erfüllendes Geschenk. Noch vor dem ersten Atemzug seines Babys, teilt man alles mit seinem Kind, was man geben kann – und wenn man kann, dann noch mehr. Früh spürt man, welche Potenziale und Talente in seinem Kind schlummern, und man versucht sie, so gut es geht zu stützen und zu fördern.

Irgendwann ist der Moment gekommen, in dem man sein Baby – mit all seinen Möglichkeiten, Hoffnungen und Talenten – in die große Welt gibt, um noch mehr zu lernen, Erfahrungen zu machen – um seine Träume zu verwirklichen. Man gibt einen Teil der Kindheit – hoffnungsvoll – in die Arme der Gesellschaft. 

Dabei ecken Kinder mit ihren Träumen und Hoffnungen immer häufiger mit der Gesellschaft an. Oft sind Lebensträume, sexuelle Ausrichtungen, Geschlechterrollen, Religion oder Hautfarbe, nicht kompatibel mit der Norm eines Kulturkreises, dem Berufsbild oder dem Freundeskreis. Wer gesellschaftlich patzt, wird aussortiert – oder zumindest abgestraft und bloßgestellt.

Mütter im ständigen Kampf gegen Vorurteile

Gemeinsam mit ihren Kindern (und für ihre Kinder) kämpfen Mütter tagtäglich gegen vollkommen haltlose Vorurteile und Hass-Kampagnen an, um die Welt für ihre Sprösslinge eine wenig heller und lebenswerter zu machen. Trotz eigener Ängste und Verzweiflung, schenken sie ihren Kindern Mut, Rückhalt und das nötige Selbstwertgefühl, um sich den Herausforderungen zu stellen, die das Leben mit sich bringt.

Besonders schwerwiegend und offensichtlich, weil teils in der Öffentlichkeit und medienwirksam, sind Verunglimpfungen auch im Sport.  Man muss immer wieder daran erinnern, wie aufreibend und trotzdem erfüllend es ist, sich als Mutter gegen alle gesellschaftlichen Widerstände zu stemmen, um seinem Kind zu ermöglichen, sich und seine Talente voll zu entfalten.

Vorurteile bremsen eine Gesellschaft aus

So gibt es im Sport, als auch in vielen anderen Lebenslagen, noch immer Berufswünsche und Träume unserer Töchter, welche sich für das weibliche Geschlecht in vielen Kulturkreisen nicht ziemen. Weiblichkeit und der Grundgedanke von Wettkampf, passen weltweit nicht universell zusammen. Frauen in der Formel 1 oder auf dem Bau? Bis heute auch in Deutschland kaum antreffbar bis undenkbar.

Das gleiche gilt für unsere Söhne. Noch immer wird die Berufswahl des Friseurs oder des Maskenbildners in die Schublade der sexuellen Gleichgelechtlichkeit gestopft. Die Tatsache, dass es so viele homosexuelle Friseure gibt, hat aber am Ende nichts damit zu tun, dass heterosexuelle Teenager und Männer kein Talent zum Haare schneiden hätten. Sie scheuen sich schlicht vor den gegebenen Vorurteilen.

All dies sind Dinge, mit denen sich unsere Kinder erschreckend früh auseinandersetzen müssen. Nicht, dass sie es aus reinem Interesse täten. Sie stoßen viel zu früh gegen emotionale Mauern der Gesellschaft. Ab hier müssen Mütter (und natürlich auch Väter) weit über sich hinaus wachsen, ihre eigenen Wunden der Vergangenheit überwinden, und eine Stärke an den Tag legen, wie sie es bisher noch nicht kannten. Am Ende schenken die gemeinsam erreichten Erfolge, gegenseitige Kraft, Energie und eine tiefe familiäre Verankerung.

Nur der Blick nach vorne sieht das Ziel

Wir glaube an unsere Kinder: Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung, körperliche/psychische Benachteiligungen, sollten keine Rolle auf dem Weg zur Verwirklichung von Träumen spielen. Für Eltern und Kind sollten es allenfalls gemeinsame Herausforderungen sein, die den Weg dahin interessanter machen. Jeder Schritt nach vorne ist ein Erfolg.

Wenn wir alle diesen Weg konsequent und voller Zuversicht gehen, kann man am Ende sogar die Gesellschaft für die kommenden Generationen verändert haben.


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