Hände waschen, Zähne putzen und Co., ist für Erwachsene selbstverständlich und gehört zum alltäglichen Ablauf dazu. Kinder müssen all das erst einmal lernen. Doch mit etwas Kreativität wird die Hygiene-Erziehung zum großen Abenteuer und riesigen Spaß.
Klein Lena sitzt auf dem Badezimmerboden und bestaunt die rosa-lila-farbige Zahnbürste. Man sieht ihr regelrecht an, dass sie genau überlegt, was sie mit diesem tollen Ding wohl anstellen kann. Als ihre Mutter ihr dann vorsichtig die Zähne putzt, greift sie immer wieder zur Zahnbüste und nimmt sie aus dem Mund heraus, betrachtet sie und steckt sie wieder rein. Der Grundstein für die Hygiene-Erziehung bzw. das spätere selbstständige Zähne putzen ist gelegt.
Hygiene-Erziehung beginnt schon im Säuglingsalter
Wer denkt, dass die Hygiene-Erziehung eines Kindes erst im Kleinkindalter beginnt, liegt völlig daneben. Bereits ab der Geburt zeigt man den Kindern den Weg zur täglichen Hygiene. Der tägliche Ablauf am Morgen und Abend, bei dem das Baby gewaschen, gewickelt und frisch angezogen bzw. umgezogen wird, stellt ein festes Ritual dar, und wird von den Kleinen verinnerlicht. Schon schnell wissen sie, nach der Brust oder der Flasche am Morgen, geht es zum Wickeltisch. Ebenso am Abend, wo sie den genauen Ablauf kennen, und das Waschen einfach fest dazu gehört. So wird die tägliche Hygiene zum festen Bestandteil des Tages, ein Ritual das die Kinder kennen lernen und so später als selbstverständlich erachten.
Das kann ich schon alleine!
Bereits eineinhalb jährige Zwerge wissen genau was sie wollen – nämlich so viel wie möglich alleine machen. Daher beginnt nun der nächste Schritt in der Hygiene-Erziehung . Eltern können ihren Kindern von nun an einen eigenen Waschlappen in die Hand geben und die kleinen damit experimentieren lassen. Wahrscheinlich wird der Waschlappen dabei nicht so häufig im Gesicht landen, doch dieser Prozess ist ein wichtiger Teil zum späteren selbstständigen Waschen. Auch beim Zähneputzen, Baden oder Hände waschen, können die Kinder nun selbst Hand anlegen und sich in ihrer eigenen Hygiene probieren.
Spaß beim Waschen
Hygiene – kann wie alles im Leben – doof oder lustig sein.
Um auch kleine Waschmuffel zum täglichen Waschen zu bekommen, gibt es im Handel viele verschiedene Produkte, die das Waschen und Baden zum riesigen Spaß werden lassen. Ob Malseife, Sprühschaum oder Badefarben, für alle ist etwas dabei. So kann der kleine Paul mit dem Piratenduschgel zum Kapitän der Badewanne werden, und Lilly mit dem Glitzerschaum ein Schaumschloss zaubern.
Auch ein schöner Zahnputzbecher, ein Handtuch vom Lieblingscomic, oder eine besondere Haarbürste, lassen das Waschritual nochmals schöner werden. Wichtig ist, dass die Kinder Spaß bei der täglichen Hygiene haben und genug Zeit dafür eingeplant wird. Denn Druck und Hektik führt bei Kindern zu Gegenwehr und ist eher kontraproduktiv bei der Hygieneerziehung.
Zu viel des Guten
Bei der Körperpflege kommt es immer auf das richtige Maß an. Zu viel Sauberkeit kann sogar ungesund sein. Natürlich ist Sauberkeit wichtig. Doch dürfen Kinder Draußen nichts anfassen, sich nicht dreckig machen, und die Natur nicht erleben, so schaden Eltern ihren Kindern damit mehr, als Keime es jemals tun könnten.
Zu häufiges Waschen schadet sogar der Haut. Denn deren Säureschutzmantel wird angegriffen und Keime können so besser in die Haut eindringen. Gründliches Waschen zweimal am Tag, sowie Hände waschen, wenn sie dreckig sind, reicht völlig aus. Gerade tägliches Duschen oder Baden schädigt die Haut. Sie wird trocken und anfällig für Keime.
Ein Desinfektionsmittel ist bei akuten Infekten, gerade bei Magen-Darm-Erkrankungen sinnvoll. Doch zum täglichen Gebrauch ist es nicht geeignet. Denn eine allzu keimfreie Umgebung führt dazu, dass ein Kind keine Abwehr gegen Keime und Bakterien aufbauen kann. Infektanfälligkeit und sogar Allergien können die Folge sein.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.