Frühlingszeit – Pollenzeit! Auch unglaublich viele Kinder leiden unter Heuschnupfen . Juckende Augen, ständiges Niesen und eine Triefnase – das sind die häufigsten Symptome. Was ihr gegen Heuschnupfen bei eurem Kind tun könnt, haben wir für euch zusammengefasst. 

Jedes sechste Kind in Deutschland leidet unter Heuschnupfen. Die Allergie muss aber nicht der Grund sein, sich in den eigenen vier Wänden zu vergraben. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Heuschnupfen und geben euch Tipps, wie auch allergiebelastete Kinder die warme Jahreszeit genießen können.

Heuschnupfen – Was ist das?

Die Überreaktion des Körpers auf bestimmte Blüten-, Baum-, Kräuter-, oder Gräserpollen, nennt man Heuschnupfen. Schon kleine Mengen Pollen reicht aus, damit der Körper die Bildung von Antikörpern gegen diese einschaltet. Die Antikörper setzen den Botenstoff Histamin frei, der den Heuschnupfen auslöst. Weil die Pollen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr fliegen, begleiten sie die Kinder oft bis in den Herbst hinein.

Im Frühjahr wird der allergische Schnupfen durch Baumpollen, wie Haselnuss, Eiche, Pappel oder Birke ausgelöst. Im Früh- und Hochsommer werden sie durch Gräser- und Getreidepollen abgelöst, und zum Herbst hin beginnen die Kräuterpollen zu fliegen. Die Pollen-Hochburg bilden dabei die Monate Mai und Juni.

Was sind die Ursachen einer Allergie?

Die Veranlagung für Allergien bekommen Babys schon in die Wiege gelegt. Ob eine Allergie wie der Heuschnupfen wirklich ausbricht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dinge wie Luftverschmutzung, Wohnverhältnisse und übertriebene Hygiene begünstigen diesen. Wissenschaftler vermuten, dass Kinder immer häufiger an Allergien leiden, weil ihre Eltern  ihre Umgebung immer keimfreier halten. Kinder kommen so immer weniger mit Krankheitserregern in Kontakt. Das klingt zunächst positiv, hat aber den Nachteil, dass das kindliche Immunsystem nicht genügend trainiert wird und anfälliger für Fehlreaktionen ist.

Vorbeugende Maßnahmen

Der beste Schutz vor dem Ausbrechen einer Allergie ist das Stillen. Ein Baby das im besten Fall sechs Monate voll gestillt wurde, leidet deutlich seltener an Heuschnupfen oder anderen Allergien. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass das Immunsystem von Landkindern, die schon früh mit Nutztieren in Kontakt kamen, besonders robust ist. Also lasst eure Kleinen beim nächsten Spaziergang ruhig einmal die Kuh vom Bauern nebenan streicheln.

So schützt du Nase und Augen besser bei Heuschnupfen

Immer mehr Kinder mit Heuschnupfen

Die Zahl der an Heuschnupfen erkrankten Kinder steigt stetig. Rund 18 Prozent aller 9 bis 10 jährigen leiden darunter. Und leiden ist hier das richtige Wort, denn während des Pollenflugs sind sie in ihrem Bewegungsdrang und ihrer Freizeitgestaltung enorm eingeschränkt. Der Ausbruch der Allergie beginnt meist im Grundschulalter. Da Kinder auf die Beschwerden, die der Heuschnupfen verursacht, meist stärker reagieren als Erwachsene, ist von Eltern und Lehrern viel Verständnis nötig. Denn Kinder reagieren häufig mit Unruhe und können sich nur schwer konzentrieren.

Allergietest bringt Klarheit

Wenn der Kinderarzt oder Allergologe den Verdacht äußert, dass ein Kind an Heuschnupfen leidet, muss ein spezieller Test klären, welche Pollenarten diesen auslösen. Der sogenannte Prick-Test kommt zum Einsatz. Dabei werden die Reizstoffe der verschiedenen Pollen in Wasser gelöst und auf kleine Kratzer am Unterarm des Kindes aufgetragen.

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Nach etwa 20 Minuten ist der Test beendet und kann ausgewertet werden. Die Stellen die gerötet oder angeschwollen sind oder aber jucken, sind die allergieauslösenden Pollen. In den meisten Fällen kommt dabei heraus, dass ein Kind gleich auf mehrere Pollenarten allergisch reagiert.

Hilfe bei Heuschnupfen

Um Heuschnupfen geplagten Kindern Linderung zu verschaffen, gibt es in der Apotheke viele verschiedene Produkte. Bei leichten Beschwerden können antiallergische Nasensprays und Augentropfen sehr hilfreich sein. Auch schwere Symptome lassen sich mit Medikamenten gut in den Griff bekommen. Antihistaminika, die häufig zur Linderung der Symptome genutzt werden, unterdrücken die allergische Reaktion meist zuverlässig. Der Nachteil dieser Präparate sind ihre Nebenwirkungen. So kann es zum Beispiel zu verstärkter Müdigkeit kommen.

Um die richtige Therapie für euer Kind zu finden, solltet ihr euren Kinderarzt oder einen Allergologen zu Rate ziehen. Das Manko an der Behandlung von Heuschnupfen ist die neue Gesundheitsreform. Seit dieser müssen Eltern für Kinder ab zwölf Jahren rezeptfreie Medikamente selbst zahlen. Die Kosten werden nicht mehr von den Krankenkassen übernommen. Gerade wenn mehrere Kinder in einer Familie betroffen sind, ist das ein enorm hoher finanzieller Aufwand.

Alltagsplanung nach Pollenkalender

Wenn Eltern durch einen Test wissen, auf welche Pollen ihr Kind reagiert, empfiehlt es sich die Alltags- und Freizeitsplanung an dem jeweiligen Pollenflug anzupassen. Einen Pollenkalender findet ihr häufig in der Apotheke. Aber auch Apps oder das Internet informieren über den aktuellen Pollenflug.

Der stärkste Pollenflug findet in den frühen Morgenstunden statt. Deshalb sollten zu dieser Zeit Türen und Fenster geschlossen bleiben, oder mit  einem  speziellen Pollenflies bzw Pollenschutzgitter versehen sein. Umso wenig Pollen wie möglich ins Kinderzimmer zu bringen, sollten eure Kleinen ihre Kleidung vom Tag nicht dort ausziehen. Duschen oder Baden vor dem Schlafengehen, spült außerdem die lästigen Pollen aus den Haaren der Kinder.

Heilung für Allergien in Sicht?

Natürlich stellen sich Eltern die Frage: “Ist Heuschnupfen heilbar?”. Die besten Chancen den Heuschnupfen loszuwerden bietet die Hyposensibilisierung. Bei dieser Art der Therapie wird der Wirkstoff der Pollen, die die Allergie auslösen, in regelmäßigen Abständen und steigender Dosis unter die Haut gespritzt. Das Immunsystem soll bei diesem Vorgang lernen, die Pollen nicht mehr als Feinde zu betrachten und Antikörper gegen sie zu produzieren. Diese Behandlung dauert ca. 3 Jahre und ist bei 90% aller Patienten erfolgreich. Kinder können ab etwa acht Jahren mit der Sensibilisierung beginnen.


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