Auch Männer kennen es – reden nur recht selten offen darüber: man fühlt sich schlapp, antriebslos oder sogar ernsthaft niedergeschlagen. Ein echter Durchhänger.

Ist es nur eine kurze Phase, dann können persönliche Umstände, oder schlicht ein leichter Infekt, welcher sonst kaum nennenswerte Symptome gezeigt hat, die Ursache sein. Ist es etwas, dass sich langsam eingeschlichen hat – und dauerhaft wie ein dunkler Nebel über dem Alltag hängt, dann kann es natürlich ein Burnout sein. Oder etwas völlig anders – ein Testosteronmangel.

Schematischer Aufbau des Hormons Testosteron.

Wer sich durch die häufigsten Symptome eines Mangels an Testosteron im männlichen Körper liest, wird schwer überrascht sein. Natürlich findet man dort auch die Erektile Dysfunktion (ED) – also Erektionsprobleme. Schon das alleine ist ein guter Grund, um sich beim Arzt seines Vertrauens vorzustellen. Es ist aber auch schon fast der Einzige, bei dem man an Testosteronmangel denken würde.

Dabei macht das Hormon noch viel mehr im männlichen Körper, als sich um unsere “Soldaten” zu kümmern. Wenn es daran mangelt, kann vieles durcheinander geraten. Und das hat Folgen …

Was macht Testosteron so alles im männlichen Körper?

Testosteron ist erstaunlich! Es gibt kaum einen Bereich des männlichen Körpers, in dem es keinen Einfluss nimmt:

Natürlich ist es mitverantwortlich für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane – mit allem was dazu gehört. Es ist ganz klar beteiligt an einer Erektion, an der Bildung von Spermien – und auch an der reinen Lust auf die Lust, der Libido.

Aber auch für die Muskulatur ist es, in bestimmten Körperregionen und in bestimmten Muskelgruppen, das prägende Hormon, um Muskelmasse oder Muskelkraft, aufzubauen. Selbst bis tief in die Knochen ist Testosteron aktiv. Es fördert das Knochenwachstum von heranwachsenden Kindern und Teenagern. Selbst nach dem Wachstum bleibt es ein Leben lang wichtig. Denn es beeinflusst ganz aktiv die Knochendichte.

Ohne Testosteron gäbe es bei Jungs in der Pubertät nicht den Hauch eines Stimmbruchs. Voraussetzung hierfür ist nämlich das Wachstum des Kehlkopfes. Hier liegt also auch das Geheimnis begraben, warum Mädchen nicht in den Stimmbruch kommen.

Auch gesunde Männerhaut und üppiger Haarwuchs sind vom männlichen Hormon ganz besonders abhängig. Eine ausreichende Talgproduktion macht die Haut geschmeidig. Ein voller Bart und volles Haar brauchen ebenfalls ausreichend Testosteron.

Die gesamte männliche Prägung, unser Selbstverständnis als Mann, ist mit vom Testosteron abhängig. Darüber hinaus beeinflusst es im Gehirn unsere Stimmung positiv. Die Vitalität unserer Denkprozesse – also auch die kognitive Stärke von Männern – hängt glasklar von einem ausreichendem Testosteron-Level ab.

Welche Anzeichen sprechen beim Mann für einen Testosteronmangel?

Wenn man nun weiß, dass Testosteron in eigentlich jedem Organ des männlichen Körpers Einfluss nimmt, kann man sich beinahe bildhaft vorstellen, dass man bei einem Testosteronmangel nicht zwingend über Erektionsstörungen spricht. Solch ein Mangel kann sich an gänzlich unterschiedlichen Symptomen festmachen. Bei den meisten würde man(n) jedoch kaum zum Arzt gehen, da man sie fälschlicherweise auf eine stressige Phase oder den Alterungsprozess schieben könnte.

Auch ich – ganz persönlich – habe mittlerweile die stramme 30 seit einigen Jahren hinter mir gelassen, und spüre an so einigen Stellen, dass mein Körper und meine Konzentration nicht mehr das sind, was sie noch vor 10 Jahren waren. Ist ja auch recht logisch. Man wird ja nicht jünger. Wo ich noch vor zwei Jahren so viel Nachtisch in mich rein schaufeln konnte, wie ich wollte, thront heute ein stolzes kleines Bäuchlein. Das wäre bis vor einer Weile schlicht undenkbar gewesen!

Auch bemerke ich immer wieder Phasen, in denen ich mich nur schwer konzentrieren kann, schnell abgelenkt bin – und mitunter auch wesentlich weniger Geduld habe, als ich es von mir kenne – und eigentlich weiterhin wünsche. Also wollte auch ICH es ganz genau wissen, und habe auf der Seite MANNvital (einem Portal für Männergesundheit) einen Selbsttest ausgefüllt . Das Ergebnis lässt zumindest auch bei mir darauf schließen, dass ich theoretisch eine Tendenz zum Testosteronmagel haben könnte. Der nächste Schritt wäre der Weg zu meinem Hausarzt, um da einmal etwas genauer drauf zu schauen.

Typische Symptome und Anzeichen eines Testosteronmangels:

• Libidoverlust
• Erektile Dysfunktion (ED)
• Schlafstörungen
• Stimmungsschwankungen
• depressive Verstimmungen
• Gereiztheit
• Konzentrationsschwierigkeiten
• Abgeschlagenheit
• Antriebslosigkeit
• Hitzewallungen

Welche Besserungen kann man mit einer Testosterontherapie erwarten?

Kurzfristig: Wenn man einen Testosteronmangel mit Hilfe einer Testosterontherapie ausgleicht, erkennt man meist nach ein paar Wochen eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität. Schon nach knapp einem Monat ist eine körperliche Leistungssteigerung deutlich zu spüren. Auch die Libido ist geweckt bzw. gestärkt.

Mittelfristig: Im Laufe von drei bis sechs Monaten kann sich der Gesamtkörperfettanteil um ein gutes Stück reduzieren. Voraussetzung hierfür ist körperliche Aktivität. Natürlich sollte leichter Sport hier die erste Wahl sein. Allerdings tun es auch ausgiebige Spaziergänge – oder zum Beispiel regelmäßige Gartenarbeit. Im gleichen Zeitraum wird die erektile Funktion gestärkt. Auch depressive Stimmungen bessern sich deutlich.

Langfristig: Wer mit zu hohem Blutdruck zu kämpfen hat, wird auch im Rahmen einer Testosterontherapie, ab dem sechsten Monat, eine Verbesserung spüren. Auch die Blutzuckerwerte und die Blutfettwerte (z.B. Cholesterin) verbessern sich ab diesem Punkt.

Als Dauertherapie angewendet, kann der Ausgleich eines Testosteronmangels bei Prä-Diabetikern (Vorstufe von Diabetes) der Entwicklung eines Diabetes Typ 2 entgegenwirken. Auch das Mortalitätsrisiko (Sterblichkeit) im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Diabetes Typ 2, wird nachweislich gesenkt.

Ein weiterer wichtiger Punkt bezieht sich auf die Wirkung von PDE-5 Hemmern (z.B. Viagra). Diese Mittel können in der Regel nur gut wirken, wenn der Testosteronspiegel im Normbereich liegt.

Auch Beziehung und Familie profitieren enorm

Glückliches Paar kuschelt auf einer Wiese.
Bild: © vectorfusionart / Adobe Stock

Übrigens leidet auch oftmals das Umfeld nicht unerheblich unter einem Testosteronmangel des Partners, oder des Vaters. Viele der oben beschriebenen Anzeichen können sich absolut negativ auf eine Partnerschaft, oder auf das Zusammenleben in der Familie, auswirken. Die Partnerschaft leidet, das Berufsleben fällt zunehmend schwer. All das hat am Ende Auswirkungen auf die gesamte Familie. Wenn man bedenkt, welche direkten Verbesserungen eine vollkommen unkomplizierte Behandlung durch den Arzt bringen kann, sollte man nicht zögern, seinem Hormonstatus auf den Grund zu gehen.


Du erkennst einige Anzeichen wieder? Mache den Selbsttest!


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