Nagelpilz (von Mediziners auch oft Onychomykose oder Nagelmykose genannt) ist eine sehr häufige Erkrankung der Nägel, die zu 80 Prozent an den Fußnägeln vorkommt. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder können betroffen sein, wenn auch deutlich seltener. Die Pilzinfektion ist hartnäckig und es bedarf einer konsequenten Behandlung, um den Pilz loszuwerden. Wird die Infektion nicht behandelt können Schmerzen entstehen und weitere Familienmitglieder werden angesteckt. Mit gewisser Vorsicht können Eltern ihre Kinder aber vor einer Ansteckung schützen.
So entsteht Nagelpilz
Bei Nagelpilz werden die Nägel meistens von Dermatophyten (Fadenpilzen) befallen. Diese Pilze sind Parasiten und ernähren sich vom Keratin der Nägel. Ohne eine Behandlung wird der befallene Nagel langsam vom Pilz zerstört. Zu Beginn der Infektion verliert der Nagel seinen Glanz und verfärbt sich braun oder gelb. Anschließend bröckelt der Nagel langsam ab. Im weiteren Verlauf kann sich die Nagelplatte vom Nagelbett abheben und im Endstadium komplett ablösen. Letzteres kann äußerst schmerzhaft sein. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig eine Nagelpilzerkrankung schnell zu erkennen und unmittelbar mit der Behandlung zu starten.
Innerhalb eines Haushalts ist die Ansteckungsgefahr deutlich erhöht. Nagelpilz ist im Allgemeinen eine sehr ansteckende Erkrankung. Die Übertragung kann über zwei Wege erfolgen. Entweder über einen direkten Kontakt mit einer infizierten Person im Haushalt oder über eine Schmierinfektion an einem infizierten Gegenstand. Wenn Kinder zum Beispiel im Bett der Eltern schlafen kann es sehr leicht passieren, dass sie direkt in Kontakt mit dem Erreger kommen.
Jeder Mensch verliert tagtäglich etliche Hautschuppen und diese sind bei Personen, die an Nagelpilz leiden mit dem Krankheitserreger behaftet. Angenommen ein Elternteil leidet unter Nagelpilz und läuft barfuß zuhause herum stellt dies eine Gefahr der Ansteckung für die ganze Familie dar. Die Hautschuppen setzen sich in Teppichböden fest und die Erreger können tagelang überleben.
Außerdem ist die Ansteckungsgefahr an Orten, an denen barfuß gelaufen wird, erhöht. In Schwimmbädern, Saunen oder Hotelzimmern sollten sowohl die Eltern als auch die Kinder immer entweder Badeschlappen oder Socken tragen. Aber auch Umkleidekabinen in Sportvereinen stellen eine Gefahr der Ansteckung dar! Darum sollten den Kindern am besten auch dort Schlappen für die Dusche und zum Umziehen mitgegeben werden.
Wenn bereits eine Person im Haushalt an Nagelpilz erkrankt ist, ist es sehr wichtig, eine weitere Ansteckung innerhalb der Familie zu vermeiden.
So wird eine Ansteckung innerhalb der Familie vermieden
Mit diesen Tipps kann das Risiko einer Ansteckung verringert werden:
- Jede Person im Haushalt sollte ein eigenes Nagelpflegeset verwenden.
- Handtücher dürfen nicht mit Familienmitgliedern geteilt werden.
- Wäsche bei mindestens 60°C waschen, bei niedrigeren Temperaturen kann ein Hygienespüler verwendet werden.
- Zuhause am besten nicht barfuß laufen, sondern Socken oder Hausschuhe tragen.
- Atmungsaktive Schuhe tragen und diese regelmäßig desinfizieren.
- An öffentlichen Orten, an denen barfuß gelaufen wird, immer Badeschlappen tragen.
Nagelpilz effektiv behandeln
Am besten wird der Nagelpilz gleich nach der Diagnose behandelt. Die Behandlung muss konsequent erfolgen, da nur so eine vollständige Heilung erfolgen kann. Von alleine kann ein Nagelpilz nicht heilen.
Ein paar Tipps gegen Nagelpilz im Video
Nagelpilz kann sowohl mit medizinischem Nagellack als auch mit Cremes oder Tabletten behandelt werden. Die äußerliche Behandlung erfolgt meist mit einem Nagellack mit pilzabtötendem Wirkstoff oder einer Creme (z.B. mit Loceryl Nagellack, Ciclopoli Nagellack oder Canesten Extra Nagelset). Im Anfangsstadium kann diese Art der Therapie genügen. Diese Medikamente sind freiverkäuflich, das bedeutet ohne Rezept erhältlich. Ist die Infektion jedoch fortgeschritten, verschreibt der Arzt manchmal auch eine Kombinationstherapie von äußerlich anzuwendenden Mitteln mit Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen.
Wenn Kinder an Nagelpilz erkrankt sind, sollte mit dem Kinderarzt über die angemessene Therapie gesprochen werden. Auch in der Schwangerschaft oder Stillzeit ist es ratsam einen Arzt zu kontaktieren.
Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang “Soziale Arbeit” studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)