Im Leben gibt es immer wieder Phasen, in denen der Hormonhaushalt durcheinander gerät. Der erste große Umbruch ist die Pubertät, wenn ein Kind zum Erwachsenen wird. Frauen haben im Laufe ihres Lebens noch mit anderen Hormonschwankungen zu tun: Eine Schwangerschaft verändert den Körper dank Hormonen in kürzester Zeit, die Wechseljahre sind eine weitere, jahrelang andauernde (Hormon-) Umstellung des Körpers.
Nicht zuletzt unterliegen Frauen durch den monatlichen Zyklus einem ständigen Hormon auf und ab. In diesen Umbruchphasen kann es zu vielfältigen Symptomen und Problemen kommen. Eins davon ist eine starke Schweißproduktion, medizinisch Hyperhidrose genannt.
Bei einer Hyperhidrose schwitzt man mehr als gewöhnlich, auch ohne dass es besonders heiß ist oder man Sport gemacht hat. Auslöser können Schwankungen im Hormonhaushalt sein. Wo vermehrt geschwitzt wird, ist ganz unterschiedlich: manche neigen zu Schweißfüssen- und Händen, andere zu starkem Achselschweiß und Schweißausbrüchen im Gesicht. Manche leiden auch unter einer Hyperhidrose am gesamten Körper. Doch egal wo geschwitzt wird, für die Betroffenen ist es äußerst unangenehm. Vor allem Schweißgeruch wird als abstoßend und unhygienisch empfunden, auch Schweißflecken sind den meisten peinlich. Der Schweißgeruch entsteht durch Bakterien, die auf der Haut leben und den Schweiß zersetzen.
Tipps bei starkem Schwitzen
Meistens verschwindet das Phänomen wieder, wenn der Hormonhaushalt in normalen Bahnen läuft. Bis dahin kann man einige Maßnahmen ergreifen, um das Schwitzen in Schach zu halten:
- Besser auf scharfes Essen und Gewürze verzichten, da diese zusätzlich die Schweißproduktion ankurbeln. Das gleiche gilt für Kaffee und Alkohol.
- Antitranspirantien mit dem Inhaltsstoff Aluminiumchlorid verhindern die Schweißbildung. Der Hautarzt kann welche verschreiben, die einen besonders hohen Anteil an den Aluminiumsalzen haben. Diese können dann in der Apotheke gekauft werden. Deos ohne Aluminium überdecken mit Duftstoffen den Schweißgeruch, verhindern aber nicht das Schwitzen.
- Die Kleidung sollte locker sitzen und aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Seide sein. Helle Farben sind vorzuziehen, dort sind Schweißflecken weniger gut zu sehen. Extra für den Sport gibt es Funktionsbekleidung, die den Schweiß nach außen leitet.
- Wer unter Nachtschweiß leidet, sollte nur eine leichte Decke verwenden und luftige Kleidung tragen.
- Regelmäßige Saunagänge trainieren die Schweißdrüsen, weswegen sie im Alltag weniger Schweiß abgeben.
- Um unangenehme Gerüche zu vermeiden, sollte die Kleidung häufig gewechselt werden. Waschen mit einem Vollwaschmittel bei 60 °C tötet die geruchsbildenden Bakterien ab.
Im Video: Diese Lebensmittel sollen im Notfall helfen
Der Gang zum Arzt ist bei starkem Schwitzen empfehlenswert. Er kann Medikamente verschreiben, zum Beispiel sogenannte Anticholinergika. Diese unterdrücken die Schweißdrüsenfunktion. Allerdings können sie auch einige Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden oder einen trockenen Mund hervorrufen. Bei sehr starkem Achselschwitzen kann lokal das Nervengift Botox gespritzt werden, alternativ können Schweißdrüsen durch eine Operation abgesaugt werden.
Wichtig: Wer viel schwitzt, sollte viel trinken. Der Wasser- und Mineralienverlust lässt sich am besten durch Mineralwasser und Saftschorlen ausgleichen.
Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang “Soziale Arbeit” studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)