Die STIKO (Ständige Impfkommission) hat ihre jährliche Empfehlung für das Jahr 2014 herausgegeben. In diesem Jahr gibt es dabei eine wichtige Änderung für alle Mädchen. Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) soll nun wesentlich früher stattfinden.
Mit der Impfung gegen Humane Papillomviren kann das Risiko auf Gebärmutterhalskrebs verringert werden. Bisher sagte die Empfehlung, dass Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren geimpft werden sollen. Das Alter wurde jetzt drastisch runter gesetzt. Aktuell empfiehlt die STIKO eine Impfung von Mädchen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren.
Impfung sollte möglichst vor dem ersten Sex stattfinden
Eine essentielle Voraussetzung dafür, dass diese Impfung funktioniert ist, dass sie möglichst unbedingt vor dem ersten Geschlechtsverkehr stattfinden muss. Nur dann kann man eine HPV-Infektion (mit HP-Viren) des Gebärmutterhalses verhindern. Da der erste sexuelle Kontakt im frühen Jugendalter aber in den wenigsten Fällen ein geplantes Ereignis ist, möchte man der Lebenswelt junger Menschen gerecht werden, indem man diese wichtige Impfung auf einen wesentlich früheren Zeitraum verlegt.
Darüber hinaus legen Studien nahe, dass eine Impfung bei jüngeren Mädchen, bessere Ergebnisse in der Produktion von Antikörpern bewirkt. Und eine gute Nachricht gibt es auch für alle jungen Patientinnen, die es gar nicht mögen, von einer Spritze gepiekst zu werden: Anstatt wie bisher 3 Spritzen, werden in jüngeren Jahren nur 2 Spritzen benötigt.
Damit zieht die STIKO übrigens mit der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gleich. Nun erhoffen sich die ausführenden Ärzte eine wesentlich höhere Impfrate. Denn die Impfrate errechnet sich nicht an der Zahl der geimpften Patienten, sondern an dem Prozentsatz einer erfolgreichen Impfung, bei der ein Immunschutz gebildet wurde.
Im neuen Impfzeitraum findet übrigens auch die Vorsorgeuntersuchung U11 statt. So kann der behandelnde Kinderarzt noch einmal ganz explizit auf die HPV-Impfung hinweisen.
HPV Impfung bietet keinen 100 prozentigen Schutz!
Ganz wichtig zu wissen ist, dass auch eine HPV Impfung keine 100% Schutz bietet. Wie bei jeder Impfung, kann es Mädchen geben, die einfach nicht auf den Impfstoff reagieren. Darüber hinaus kann es HPV Typen geben, die im Impfstoff nicht enthalten sind. Daher ersetzt die HPV-Impfung in keinem Fall eine regelmäßige Krebsvorsorge. Alle Früherkennungsuntersuchungen sollten weiterhin stattfinden.
Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang “Soziale Arbeit” studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)