Toxoplasmose gehört zu einer der Infektionen, die in der Schwangerschaft gefährlich für die Entwicklung des ungeborenes Babys werden können. Übertragen wird sie durch rohes Fleisch und Katzenkot. Ein Test kann Aufschluss darüber bringen, ob eine Schwangere bereits immun gegen Toxoplasmose ist – und sich so keine Sorgen um eine Ansteckung machen muss.
Toxoplasmose ist gefährlich für das ungeborene Kind
Die Toxoplasmose-Infektion verläuft meist unbemerkt und für die Frau völlig ungefährlich. Gefährlich wird die Infektionskrankheit erst, wenn eine Frau sich erstmals während der Schwangerschaft mit ihr infiziert. Denn dann drohen Schädigungen für das Baby, die im schlimmsten Fall in einer Fehlgeburt enden können.
Mehr als zwei Drittel der Hauskatzen in Deutschland leiden an Toxoplasmose. Kommen Menschen mit dem Krankheitserreger in Kontakt, bauen sie eine bleibende Immunität auf. Eine Infektion mit Toxoplasmose äußert sich meist in grippeähnlichen Symptomen: geschwollene Lymphknoten, leichtes Fieber und Mattheit. Behandelt wird die Infektionskrankheit mit einer vierwöchigen Antibiotika-Therapie.
Infektionswege der Toxoplasmose
Toxoplasmose wird in den meisten Fällen durch Katzen, bzw. deren Kot übertragen. Infizierte Tiere scheiden die Erreger mit ihrem Kot aus. Diese können durch Wind oder Staub verteilt werden und zur Ansteckung von Menschen, aber auch Schlachttieren führen. So können sich Menschen auch durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend gegartem Fleisch infizieren.
Toxoplasmose-Test in der Schwangerschaft
In Deutschland gehört der Toxoplasmose-Test nicht zur gesetzlichen Mutterschaftsvorsorge. Zwar raten heute viele Frauenärzte den werdenden Müttern zu diesem Bluttest, er wird jedoch oft nicht von der Krankenkasse übernommen und muss dann in Eigenleistung durchgeführt werden. Die Kosten für den Bluttest belaufen sich auf 15-30 Euro.
In Frankreich und Österreich gehört der Test auf Toxoplasmose hingegen zur festen Schwangerschaftsvorsorge. Dort ist er Pflicht für alle schwangeren Frauen. Dadurch können viele Toxoplasmose-Infektionen verhindert und erkannt werden. Ist ein Test positiv auf Antikörper für Toxoplasmose, wird meist ein zweiter Test angesetzt, um zu ermitteln, ob die Infektion akut ist, oder länger her ist.
Je später die Infektion mit Toxoplasmose in der Schwangerschaft stattfindet, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Infektion das Kind erreichen könnte. Bis zur 16. Schwangerschaftswoche ist das eigentliche Infektionsrisiko für das ungeborene Kind relativ gering, denn die Plazenta bildet in dieser Zeit den sogenannten “Nestschutz”. Doch die Schäden, sollte es in dieser Zeit zur Infektion der Mutter kommen, und das Kind nach der sechzehnten Woche betroffen werden, sind dann umso größer. Daher wird der Frauenarzt bei einer Infektion weitere Blutuntersuchungen und Kontrollen durchführen, um möglichst frühzeitig mit einer Antibiotika-Behandlung zu beginnen.
Wird die Toxoplasmose-Infektion jedoch zu spät entdeckt, können die Ärzte kaum etwas tun. Missbildungen und Veränderungen im Gehirn des Babys, können zwar im Mutterleib bereits entdeckt werden, die Schädigungen können jedoch nicht mehr Rückgängig gemacht werden. Seh- und Sprachstörungen, sowie geistige Behinderungen, werden oftmals erst Jahre nach der Geburt erkannt. Doch dann ist ein Zusammenhang mit einer eventuellen Schwangerschaftstoxoplasmose nicht mehr sicher nachweisbar. Die frühzeitige Therapie ist daher umso wichtiger.
Toxoplasmose vorbeugen
- Das Säubern von Katzenklos meiden bzw. Einmalhandschuhe beim Säubern tragen.
- Bei der Gartenarbeit Handschuhe tragen, denn auch die Erde kann mit Katzenkot infiziert sein.
- Rohes Fleisch und Rohmilchprodukte meiden und beim Zubereiten dieser Zutaten Einmalhandschuhe tragen.
Der Umgang mit Katzen in der Schwangerschaft
Auch wenn es im ersten Moment ungewöhnlich klingt, die meisten Schwangeren, die sich mit Toxoplasmose infizieren, besitzen selbst keine Katze. Denn Katzenbesitzer/innen haben häufig bereits eine Toxoplasmose vor der Schwangerschaft durchlebt – ohne es zu wissen. Sie sind also immun gegen die Infektionskrankheit. Daher müssen Katzen nicht aus dem Lebensbereich einer Schwangeren verbannt werden.
Selbst wenn eine werdende Mutter nicht immun ist, besteht durch den bloßen Kontakt mit dem Tier keine Infektionsgefahr. Denn die Erreger werden ausschließlich durch den Kot übertragen. Gerade Hauskatzen, die nicht mit rohem Fleisch in Berührung kommen, sind in der Regel toxoplasmosefrei. Sicheren Aufschluss kann eine Blutuntersuchung beim Tierarzt geben.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.