Viele Kinder leiden unter Verstopfungen. Damit beginnt häufig ein Teufelskreis, denn ein zu harter Stuhlgang schmerzt und sorgt so dafür, dass Kinder den Stuhlgang zusätzlich einhalten. Doch dadurch werden die ursprünglichen Beschwerden natürlich noch schlimmer. Aber schon kleine Änderungen des Speiseplans können helfen, eine Verstopfung bei Kindern schnell loszuwerden.
Mit der richtigen Ernährung gegen die Verstopfung kämpfen
Leiden Kinder unter Verstopfungen, kann es hilfreich sein, den Speiseplan genauer unter die Lupe zu nehmen. Manchmal reicht eine simple Änderung der Ernährungsgewohnheiten aus, um die Verstopfungen loszuwerden. Gerade Kinder nehmen viele Lebensmittel zu sich, die stuhlfestigend wirken. Bananen, Möhren, Schokolade und Weißmehlprodukte, führen schnell zu Verstopfungen. Der Verzicht auf diese Lebensmittel, reicht häufig schon aus, um die Verdauung schnell zu regulieren. Allerdings muss man wissen, dass Ballaststoffe alleine, meist keine nachhaltige Lösung sind.
Auf dem Speiseplan sollten lieber (auch wenn es bei Kindern eher unbeliebt ist) Vollkornprodukte stehen. Diese regen die Verdauung an und vermindern Verstopfungen. Außerdem helfen reichlich Obst und Gemüse, Verstopfungen vorzubeugen. Auch eine ausreichende Trinkmenge ist generell nicht ganz unwichtig. Sollten die Beschwerden trotz Ernährungsumstellung anhalten, ist es ratsam, den Kinderarzt um Unterstützung zu bitten. Denn auch eine Lebensmittelallergie kann zu akuten oder anhaltenden Verdauungsproblemen führen.
Bauchweh und Verstopfung bei Kindern – was kann man tun?
Kinder haben in der Regel alle zwei Tage, bis zu dreimal täglich Stuhlgang. Sollte ein Kind weniger als zweimal die Woche seinen Darm entleeren, und Beschwerden hinzukommen, wie Bauchschmerzen, spricht man von Verstopfungen. Diese Verstopfungen kommen meist mit Begleiterscheinungen. Das wären Bauchschmerzen und Schmerzen, wenn der Darm entleert wird. Dadurch droht bei sensiblen Kindern ein unangenehmer Teufelskreis. Denn aus Angst vor Schmerzen beim großen Geschäft, halten Kinder den Stuhlgang zusätzlich zurück und vermeiden die Darmentleerung.
Das Problem daran: Die Verstopfung und die damit verbundenen Schmerzen, werden immer schlimmer. Aus diesem Teufelskreis einen Weg heraus zu finden, fällt Kindern oft schwer. Daher wird in solchen Fällen der Gang zum Kinderarzt unumgänglich. Dieser wird vielleicht zu abführenden Medikamenten raten. In Form von Zäpfchen oder Mini-Einläufen, wird das Entleeren des Darms künstlich hervorgerufen. Auch Salben, die vor dem Stuhlgang am After aufgetragen werden, und so schmerzstillend wirken sollen, helfen Kindern bei der Darmentleerung. Solche Medikamente sollten aber wirklich nur mit ärztlicher Absprache zum Einsatz kommen.
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Psychische Probleme als Ursache für Verstopfung
Bei Kindern sind mitunter auch seelische Probleme ein Grund für vielerlei Beschwerden. Auch auf diese Weise können langwierige Verstopfungen entstehen. Große Veränderungen im Kinderleben, wie die Geburt eines Geschwisterchens, der Start in den Kindergarten, oder die neue Schule, können bei Kindern zu solchem Stress führen, dass ernsthafte Verdauungsprobleme auftreten. Kinder, die gerade lernen die Toilette zu benutzen, haben ebenfalls oft Probleme beim Stuhlgang. Sie empfinden (so abstrakt das klingen mag) ihren Stuhlgang als Teil von sich selbst – und haben große Angst davor, diesen in der Toilette zu entsorgen.
Kein falscher Druck beim Töpfchentraining
Viele Verstopfungen entstehen durch zu viel Druck beim Töpfchentraining. Kinder die beim “Sauberwerden” Zwang und Bestrafung erleben, entwickeln negative Toilettengewohnheiten. So wird die Sauberkeitserziehung schnell zum Machtkampf zwischen Eltern und ihren Kindern. Umso wichtiger ist es, dass Eltern konsequent eine angenehme, entspannte und positive Atmosphäre, beim Gang auf die Toilette schaffen.
Haben Kinder “Unfälle” auf dem Weg zum Trockenwerden, sollten Eltern das mit Verständnis hinnehmen – auch wenn sie ärgerlich und frustrierend sein mögen. Viele Kinder verrichten ihr großes Geschäft auch, wenn sie eigentlich bereits Trocken sind, noch in einer Windel. Das ist völlig normal. Manche Kinder benötigen einfach etwas mehr Zeit, um “richtig” trocken zu werden.
Wenn man dem Thema Sauberkeitserziehung gelassen entgegen sieht, und dem Kind ein eigenes Tempo zugesteht, läuft das Trockenwerden meist völlig unproblematisch und ganz wie von selbst.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.