Fieber kann bei Kindern natürlich ganz unterschiedliche Ursachen haben. Angefangen bei Kinderkrankheiten, diversen Infekten, aber auch beim Zahnen, kann die Temperatur der Kleinen sehr schnell in astronomische Höhen steigen. Dabei st ein gewisses Maß an Temperatur absolut hilfreich, da sich der Körper durch die Erwärmung aktiv gegen die Erkrankung stemmt. Zu hohes Fieber sollte allerdings im Griff gehalten werden. Wenn Zäpfchen oder Fiebersaft (je nach Alter) aus der Apotheke nicht ausreichend wirken, greift man gerne zum Wadenwickel. Dieses alte Hausmittel wirkt mitunter Wunder – jedoch sollte man ein paar Dinge beachten, damit es nicht gefährlich wird.
Wie und warum wirken Wadenwickel gegen Fieber?
Kinderärzte empfehlen meist, die Temperatur im Auge zu behalten, aber vor allen Dingen auf den Allgemeinzustand des Kindes zu achten. So gibt es Kinder, die mit 39° Fieber noch recht agil spielen können. Andere wiederum reagieren empfindlicher. Wobei man bedenken muss, dass die zugrunde liegenden Auslöser eines Fiebers (Infekt, Stress, Zahnen) den empfundenen allgemeinen Zustand ebenfalls unterschiedlich stark beeinflussen.
Fiebert ein Kind sehr hoch, und fühlt es sich unruhig, oder wirkt (im Gegenteil) benommen, ist es angebracht, die Temperatur mit Hilfe von Medikamenten und Hausmitteln zu senken.
Die Wadenwickel bewirken durch Abkühlung der Unterschenkel, einen direkten Wärmeverlust. Der Stoffwechsel wird angeregt, der Blutdruck steigt, die Atmung wird vertieft und läuft ruhiger. Mit ein wenig Geduld wird so das Fieber gesenkt – und auch der Allgemeinzustand sollte sich spürbar verbessern.
Wie werden Wadenwickel angewendet?
Das mittlere Tuch dient dem Aufsaugen überschüssigen Wassers. Das äußere Tuch hält die Temperatur der Wickel über einen gewissen Zeitraum stabil. Alle Tücher sollten recht straff angelegt werden.
Bei hohem Fieber werden die Wadenwickel recht schnell warm. Nach etwa 10 Minuten kann man die kalten Umschläge austauschen. Wechselt man ein zweites Mal aus, können die dritten Wickel maximal eine halbe Stunde am Bein bleiben. Danach sollte eine gute Pause eingelegt werden.
Auch wenn sich der Zustand dank der Wadenwickel sehr verbessert, sollten die Kinder noch ungefähr eine halbe Stunde liegend verbringen. Man kann sich in dieser Zeit mit einem Buch beschäftigen, sich ein wenig unterhalten.
Im Video: Körpertemperatur – Ab wann spricht man von Fieber?
Wann sollte man Wadenwickel NICHT anwenden?
Ähnliches gilt bei bereits angelegten Wickeln: Sobald Hände und Füße kalt werden, müssen die Wadenwickel sofort entfernt werden! Signalisieren die Kinder, dass ihnen kalt wird, oder sie bekommen Schüttelfrost, ebenfalls sofort Wickel entfernen.
Auch bei Babys sind Wadenwickel noch nicht zu empfehlen. Frühestens ab einem Alter von 6 Monaten – die meisten Ärzte empfehlen ein Alter ab einem Jahr – können Wadenwickel in Betracht gezogen werden. Alternativ kann man bei Babys den Körper mit lauwarmen Wasser abreiben. Auch das verschafft eine Kühlung. Ebenso kann man sogenannte Pulswickel.
Alternative: Pulswickel bei Babys
Beim Pulswickel werden kleine Baumwolltücher auf eine Größe von knapp 2 cm Breite gefaltet. Bis zur Hälfte benässt man sie mit lauwarmen Wasser. Jetzt werden sie auf die Hand- und Fußgelenke des Babys gelegt und mit Tape oder einem abgeschnittenen Söckchen fixiert.
Pulswickel wirken sanfter als Wadenwickel. Daher kann man sie auch bei den Kleinsten schon anwenden. Reagiert das Baby gut auf diese Wickel, kann man die Anwendung bis zu dreimal wiederholen. Jeweils für etwa 10 Minuten. Danach sollte allerdings eine großzügige Pause von mindestens drei Stunden eingehalten werden.
Grundsätzlich ist dringend empfohlen, vor der Anwendung von Wadenwickeln, den Kinderarzt zu konsultieren. Dieser kann aufgrund der Schilderung der Symptome entscheiden, ob Wadenwickel ohne die Gefahr von Kreislaufschwächen, oder gar einem Kreislaufzusammenbruch, angewendet werden können.
Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang “Soziale Arbeit” studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)