Eine leuchtend grüne Rasenfläche als Mittelpunkt im Garten, ist der ganze Stolz vieler Hausbesitzer . Leider ist Rasen grundsätzlich sehr empfindlich. Und so ist die grüne Pracht ständig in Gefahr, durch ungünstige Witterung oder aufgrund intensiver Belastung (z.B. durch spielende Kinder), vollkommen ruiniert zu werden. Wie man dank guter Rasenpflege einen zerstörten Rasen wieder fit bekommt, erfahrt ihr hier.

Vor allen Dingen im Frühjahr zeigt sich der heimische Rasen oft als Bild des Grauens. Die Strapazen des vergangenen Jahres lassen eine Rasenfläche über den Winter gefühlt in die Frührente gehen. Überall sieht man kahle und braune Stellen, Moos hat sich ausgebreitet, und lästiges Unkraut sitzt bereits in den Startlöchern, um den Platz einzunehmen, den der Rasen über die kalte Jahreshälfte hin abgegeben hat. Durch richtiges Mähen, Vertikutieren und Düngen lässt sich die Rasenfläche allerdings recht gut – und relativ schnell – wieder zu neuer Pracht erwecken.


Erste Tipps im Video: So erwacht dein Rasen gesund in den Frühling


Der erste Rasenschnitt muss gut werden

In jedem Jahr zeigt sich das Wetter im Frühling ein wenig anders. Endet der Winter recht mild – und wird zu einem frühen Frühling – erwacht das Gras bereits aus dem Winterschlaf. Sobald es wächst – sollte man eigentlich schon das erste Mal mähen. Wichtig hierbei ist, dass man den ersten Schnitt nicht zu kurz ansetzt. Gute 4 Zentimeter sollten stehen bleiben, damit der Rasen im späteren Verlauf des Jahres keine bleibenden Schäden erleidet.

Das Vertikutieren gehört bei der Rasenpflege zum guten Ton

Wenn der erste Schnitt erledigt ist, zeigen sich verfilzte Stellen und Moos nochmals wesentlich deutlicher im Rasen. Dieses unschöne Phänomen bildet sich durch Staunässe. Geht man nicht dagegen an, riskiert man, dass es sich ausbreitet – und im Laufe der Zeit die Graspflanzen verdrängt. So sollte man zwischen Ende März bis Mitte April den Rasen einmalig lüften bzw. vertikutieren.

Den Rasen vertikutieren
Auch wenn man – wie auf diesem Bild – mehr Moos als Rasen besitzt, bekommt der Vertikutierer den Großteil bereinigt. (Bild: © Ingo Bartussek / Fotolia)

Ein Vertikutierer dringt mit seinen Messern – ähnlich wie eine Ausdünnschere beim Friseur – in die Rasenfläche ein, und holt Moos, Filz und abgestorbene Grashalme heraus. Natürlich erwischt er auch den ein oder anderen fitten Grashalm. Wobei gesundes Gras relativ robust ist – der Anteil bleibt also verschwindend gering. Durch diese Ausdünnung der Rasenfläche bekommen die Rasenpflanzen wieder genügend Luft und können sich auf gesunde Weise erneut ausbreiten.

Wichtig ist, dass die Messer des Vertikutierers nicht tiefer als knappe drei Millimeter in den Boden ritzen sollten. Wenn sie tiefer gehen, kann das Wurzelgeflecht des Rasens zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Vertikutiert wird einmal in Längsrichtung und einmal in Querrichtung. So kommen alle Altlasten am besten aus dem Rasen heraus. Darüber hinaus muss man wissen, dass das Vertikutieren in erster Linie keine direkte Schönheitskur ist. Bei starkem Moosbefall schlägt man nach der Lüftung eher die Hände über dem Kopf zusammen. Die Fläche ähnelt dann eher einem Schlachtfeld.

Trotzdem gibt es keine effizientere Möglichkeit, um dem Rasen einen schnellen Neustart zu ermöglichen. Nach der Lüftung kann man beinahe mit bloßem Auge zusehen, wie er den neu gewonnen Platz (geradezu als ob der genüsslich die Arme ausstrecken würde) zurück erobert.

Experten raten gerade nach regenreichen Sommern zu einer zweiten Lüftung im Herbst. Es ist zwar kein Muss, aber tatsächlich ratsam, wenn man weiß, dass beispielsweise durch die Bodenbeschaffenheit (Staunässe-Gefahr oder hoher Säuregehalt) das Moos-Wachstum begünstigt ist. Beide genannten Beispiele schaden dem Rasen – Moosgewächsen aber nicht. Durch eine zweite leichte Lüftung gegen Jahresende gleicht man also ein wenig das Kräfteverhältnis zugunsten des Rasens aus.


LESETIPP


Kleiner Zwischenstopp: Rasen kalken

Wer oft mit Moos zu kämpfen hat, kann an diesem Punkt darüber nachdenken, den Rasen nach dem Vertikutieren zu kalken. Kalk senkt den ph-Wert des Bodens. Der Säuregehalt verringert sich also. Auf diese Weise hat das Neuwachstum von Moos über eine ganze Weile kaum eine Chance. Der Rasen sollte nach dem Kalken übrigens ein paar Tage lang ruhen.

Rasen Düngen: neue Wuchskraft und Widerstandsfähigkeit

Nachdem man seine Grünfläche einmal komplett auf Links gedreht hat, ist es natürlich nicht ganz unwichtig, eine Starthilfe beim Wachstum zu geben. Eine Düngung ist absolut unerlässlich! 

Natürlich findet man ganz unterschiedliche Produkte im Handel. Die perfekte Rasenpflege wäre ein Düngemittel, welches eine Langzeitwirkung verspricht, Stoffe gegen Moosbefall beinhaltet und Unkrautwachstum verhindert. Wer eine besonders intensive Grünfärbung im Rasen haben möchte, kauft einen Dünger mit Eisenanteil. Wenn nach dem Vertikutieren besonders viele oder große Löcher im Rasen entstanden sind, gibt es spezielle Dünger, welche nach einer Vertikutierung angewendet werden können. Sie sind speziell auf die Bedürfnisse von gelüftetem Rasen angepasst. Manche Produkte enthalten sogar eine besonders schnell keimende Nachsaat-Mischung. Hier aber bitte aufpassen: Man muss sich bei diesen Grassorten darüber bewusst sein, dass sie nicht nur direkt nach der Ansaat schnell wachsen. Unter Umständen ergibt sich auf Dauer ein ungleiches Wuchsbild des Rasens, wenn die restlichen Gräser aus einer langsam wachsenden Premium-Mischung bestehen.

Gedüngt werden sollte im besten Fall mit einem Streuwagen. Per Hand kann man die Granulate nicht so gleichmäßig verteilen, wie es sein sollte. So kommt es an einigen Stellen zur Unterversorgung – und an anderen Stellen zur Überversorgung. Beides schadet dem Rasen und dem Boden enorm. In diesem Fall hätte man sich die komplette bisherige Rasenpflege sparen können. Also bitte beim Düngen nicht die Muße verlieren. Das wäre fatal …

Rasenpflege über das Jahr

Nach ein paar Wochen sollte sich der Rasen erholt haben – und in noch schönerer Pracht erstrahlen, als man es bisher kannte. Wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass man ihn regelmäßig mäht und ab und an wässert, falls es zu trocken sein sollte. Beides sollte an sonnengeküssten Tagen nicht vor 17 Uhr geschehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Rasen “verbrennt”.

Ergebnis von guter Rasenpflege
Mit ein wenig Muße und Geduld ist es kein “Hexenwerk”, dass auch der eigene Rasen so toll grün und saftig aussieht, wie auf diesem Bild. (Bild: © Rosalie P. / Fotolia)

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