Im Durchschnitt bleibt in Deutschland knapp jedes zehnte Paar ungewollt kinderlos. In einigen Fällen kann eine künstliche Befruchtung den Kinderwunsch dann doch noch erfüllen. Doch trotz immenser Fortschritte in Medizin und medizinischer Forschung, ist dieses Glück nicht allen Paaren vergönnt. Ein letzter Hoffnungsschimmer wäre an diesem Punkt eine Adoption. Alternativ entscheiden sich jedoch einige Paare zur Leihmutterschaft.
Auch wenn in Deutschland eine Leihmutterschaft verboten ist, gibt es dennoch Länder, die diese Form des Kinderwunsches offiziell erlauben. Eines davon ist die Ukraine. Und so bekommt der dortige Krieg mit Russland, eine weitere hässliche Färbung. Denn unzählige Babys, geboren durch Leihmütter, warten nun landesweit vergeblich auf eine Abholung durch ihre künftigen Eltern, aus der ganzen Welt.
Hunderte durch Leihmütter geborene Babys in der Ukraine in Lebensgefahr
Maria Holumbovska, Sprecherin der Kinderwunschklinik in Kiew, berichtet: “Wir erwarten in den nächsten Wochen und Monaten noch hunderte Babys von Paaren aus aller Welt.” An die 600 Leihmütter seien aktuell schwanger. Man kann sich nur ungefähr ausmalen, welche Zahlen man landesweit ansetzen müsste. Denn die BioTexCom Clinic ist längst nicht die einzige Kinderwunschklinik in der Ukraine.
Und so bangen aktuell auch in Deutschland unzählige Paare um das Leben ihres Babys. Einige davon haben bereits das Licht der Welt erblickt. Andere kämpfen, gemeinsam mit ihrer Leihmutter, um das nackte Überleben im Leihmutterleib.
Auch diese Babys brauchen dringend Unterstützung
Wie auch immer man zum Thema Leihmutterschaft stehen mag, muss man anerkennen, dass dieser Krieg Dinge tut, die auch uns nachts nicht gut schlafen lassen. Obwohl wir um die 2.000 Kilometer von Kiew entfernt leben, dringen täglich markerschütternde Bilder in unsere Köpfe, die kaum jemanden kalt lassen dürften. Andererseits zeigt auch das Internet an diesem Punkt wieder mal sein zynisches Gesicht. Kommentare in den Sozialen Netzwerken lassen teils durchblicken, dass es Menschen gibt, die in ihrer Gefühlswelt eher einen Hund aus der Tötungsstation retten würden, als einem Leihmutterschafts-Baby aus der Ukraine, ihr künftiges Zuhause zu gönnen. Das macht sprachlos.
In der Ukraine tut man momentan alles menschenmögliche, um auch diese Babys vor jeglichen Gefahren zu schützen. So gibt es ein weiteres Video der Kinderwunschklinik aus Kiew vom 14.03.2022, welches mit einem Begleittext beruhigende Worte findet. Dort heißt es, dass alle Babys an einem sicheren Ort seien. Sie würden von den Krankenschwestern der BioTexCom Klinik mit Nahrung, Wärme, Bädern und Liebe umsorgt.
Wir wünschen allen Babys, deren Eltern und Leihmüttern, aus tiefstem Herzen, dass sie sicher und gesund durch diese schreckliche Zeit kommen!
Das Auswärtige Amt warnt vor Einreise in die Ukraine
Das Auswärtige Amt hat bereits vor einer ganzen Weile seine Bürger dazu aufgerufen, die Ukraine zu verlassen. So besteht natürlich auch eine laufende Einreisewarnung. In beide Richtungen sind unglaubliche viele deutsche Staatsbürger betroffen. Jedes Einzelschicksal ist dramatisch. So bangen nicht nur ukrainisch-stämmige Menschen, die mit einem Teil ihrer Familie hier ihr zu Hause gefunden haben, um einen weiteren Teil, welcher noch in der Ukraine lebt. Auch deutsche Familien und Firmen haben noch Verwandte und Mitarbeiter im Kriegsgebiet, von denen man hofft, dass sie gesund sind und bleiben.
Aber es gibt auch diese weitgehend unbekannte Zahl junger Paare, die sich nichts sehnlicher gewünscht haben, als mit einem Baby eine Familie zu gründen. Auch diese Mütter und Väter sind auf die gleiche Weise entsetzt und verzweifelt, wenn es um das Leben ihres Kindes geht.
Wie läuft eine Leihmutterschaft ab?
Torsten hat das Vollzeit-Papa-Diplom. Er hat einen kleinen Sohn und eine Stieftochter, die er liebt, als wäre es seine eigene. Darüber hinaus hat er acht Semester lang “Soziale Arbeit” studiert. Mit einer unübertroffenen Mischung aus Wissen und Bauchgefühl, ist er der geborene Autor für dieses Magazin. Und ganz nebenbei kümmert er sich als Gründer und Inhaber von 1-2-family.de um alle Belange des Magazins. (Bild: © Chantal Reimann)