Rituale bedeuten für Kinder Orientierung und Sicherheit. Sie geben dem Tag einen Rahmen. Gerade Abends sind sie wichtig, um den Tag positiv abzuschließen. Wir haben ein paar wirklich gute Einschlaf-Rituale für Kinder herausgesucht, und zeigen euch, wie der Abend mit euren Kindern positiv enden kann. 

Die ersten Gute-Nacht-Rituale

Rituale entwickeln sich unbemerkt, meist schon im ersten Lebensjahr. Jeden Abend spielen sich die selben Abläufe ab. Erst gibt es die Flasche, dann wird das Baby umgezogen, etwas kuscheln, und dann ins Bett. Nicht selten werden die Abläufe auch vom Baby selbst vorgegeben. Zum Beispiel braucht es vielleicht ein bestimmtes Kuscheltier, oder fordert immer das selbe Gute-Nacht-Lied.

Wird ein Kind älter, können die gewohnten Abläufe langsam neu gestaltet werden. Vielleicht wird aus dem Gute-Nacht-Lied allmählich eine Gute-Nacht-Geschichte, und der Schlafanzug wird schon alleine angezogen.

Die richtigen Voraussetzungen für den ruhigen Schlaf

Das “zu Bett gehen” sollte entspannt und ruhig von statten gehen. Kinder müssen den oft anstrengenden und aufregenden Tag hinter sich lassen und entspannt in die Nacht starten. Dazu braucht es Zeit. Zeit, um den Tag sacken zu lassen, und um sich auf das Einschlafen einzulassen. Um dem Kind dazu die Möglichkeit zu geben, solltet ihr mindestens 60 Minuten vor dem Abendritual zu Abend essen.

Wildes Spielen und Toben sollte man dabei möglichst vermeiden. Auch wenn man glaubt, dass Kinder davon richtig müde werden, drehen sie häufig lediglich unnötig auf. Auch Fernsehen ist eher kontraproduktiv. Die bewegten Bilder lassen Kinder nicht zur Ruhe kommen.

Irgendwann finden alle Kinder einmal heraus, dass sie eine extra Portion Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie nochmal “schnell” zur Toilette müssen, oder doch noch Durst haben. Um dem vorzubeugen, könnt ihr eurem Kind eine kleine Flasche Wasser ans Bett stellen, und natürlich vor dem Schlafen gehen, eure Kinder nochmal zur Toilette schicken.

Das richtige Einschlafritual finden

Um das passende Ritual für eure Familie und für euer Kind zu finden, solltet ihr eure Lebensumstände und Vorlieben betrachten. Es macht zum Beispiel keinen Sinn, eurem Kind im Kinderbett eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, wenn ein kleineres Geschwisterkind mit im Zimmer liegt, früher schlafen geht, und dadurch wieder wach wird. Da wäre die Alternative, die Geschichte ins Elternbett zu verlegen, oder ein anders Ritual zu schaffen.

Vielleicht hat euer Kind auch einen Wunsch, was es jeden Abend vor dem Einschlafen machen möchte. Ist das der Fall, kann man gemeinsam überlegen, ob dieser Wunsch ralistisch ist, und einen gemeinsamen Weg finden.

Allgemein gilt, desto älter das Kind, desto mehr Entscheidungsfreiheit über das Abendritual sollte ihm eingeräumt werden.


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Beispiele für schöne Einschlafrituale

Mutter und Tocher Gute-Nacht Geschichte
Der Abend kann für Mutter und Kind ein ganz besonders inniger Moment sein (Bild: © JenkoAtaman / Fotolia)

Die Gute-Nacht-Geschichte: Eine kurze Geschichte, die euer Kind ins Land der Träume befördert, ist ein schöner Abschluss für den Tag. In Buchhandlungen gibt es viele verschiedene Bücher, die 5-10 Minuten Geschichten beinhalten. Diese eignen sich besonders für ein Abendritual. Hat man mehrere Bücher zur Auswahl, ist es eine schöne Möglichkeit, wenn das Kind sich selber eine Geschichte aussuchen kann.

Das Abendlicht: Beim zu Bett gehen wird eine kleine Lampe oder ein Nachtlicht angemacht. Gemeinsam wird noch etwas gekuschelt, oder vom Tag erzählt. Danach wird das Licht ausgemacht und eine Gute-Nachte gewünscht. (Tag- Nacht-Rhythmus).

Die Schlafanzugsuche: Jeden Abend geht ihr gemeinsam ins Kinderzimmer, ihr gebt euch planlos, und sucht den Schlafanzug. Das Kind darf jetzt den Schlafanzug herbei zaubern und ihn triumphierend präsentieren.

Das Sandmännchen: Mit einer Handpuppe – dem Sandmännchen, wird der Abend eures Kindes begleitet. Er ist beim Zähne putzen, beim Umziehen, und zum Schluss beim ins Bett gehen dabei. Das Sandmännchen fragt, ob nun alle bereit zum Schlafen sind, gibt noch einen Gute-Nacht-Kuss, und verabschiedet sich bis zum nächsten Abend.

Das Hörspiel: Nach dem Zähneputzen, Waschen und Umziehen, geht es ins Kinderzimmer. Dort wird ein Hörspiel ausgesucht. Dann kuschelt man sich ins Bett und lauscht gemeinsam dem Hörspiel.

Die Kuscheltiere müssen schlafen: Bevor euer Kind ins Bett geht, müssen natürlich alle Kuscheltiere ebenfalls ins Bett gebracht werden. Den Teddys, Puppen und Drachen wird noch ein Lied gesungen, und dann “psst!“, nur noch leise reden, ins Bett hüpfen, und Gute Nacht.

Die Spieluhr: Jeden Abend beim zu Bett gehen, wird die geliebte Spieluhr aufgezogen und zum Kuscheln ins Bett gelegt.

Das Gute-Nacht-Gebet: Ein schöner Spruch oder ein kleines Kindergebet, das jeden Abend gesprochen wird, kann den Tag abrunden.

Der Nachtwächter: Bevor euer Kind ins Bett geht, startet ihr gemeinsam einen Rundgang durch die Wohnung. Ist alles Nachtbereit? Sind die Rollläden geschlossen, sind die Tiere versorgt, sind die Anziehsachen für morgen schon rausgelegt? Hat sich vielleicht noch irgendwo Spielzeug versteckt, das nicht schlafen will? Wenn alles bereit ist, geht es ins Kinderzimmer und ins Bett. Dieses Ritual eignet sich gerade für sehr ängstliche Kinder.

Mehr zu Ritualen, und Informationen zum Thema, erfahrt ihr in unserem Artikel: Rituale- Wegweiser durch den Familienalltag.


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