Neugeborene kennen keinen Tag- und Nacht-Rhythmus. Da sie gerade am Anfang viel schlafen, erkennen sie noch keinen Unterschied zwischen dem Tag und der Nacht. Sie werden in mehr oder weniger festen Abständen wach, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Dabei spielt die Tageszeit jedoch keine Rolle. Eltern können ihren Babys helfen, einen Unterschied zwischen Tag und Nacht zu finden, und so einen geeigneten Rhythmus für den Tagesablauf zu entwickeln.
Babys schlafen und essen zu jeder Tageszeit
Neugeborene schlafen gute 20 Stunden am Tag. Einen festen Rhythmus haben sie dabei nicht. Alle 2-4 Stunden werden Babys wach, um gefüttert zu werden. Manchmal sind die Abstände dabei kürzer, manchmal länger. Gefüttert werden sollte stets nach dem Bedarf des Babys. Es spielt dabei keine Rolle ob Mütter stillen oder die Flasche füttern. Neugeborene essen und schlafen zu jeder Tageszeit. So werden sie auch Nachts mehrere Male wach, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Wachphasen in der Nacht sind üblich für Babys
Je älter die Säuglinge werden, desto weniger Schlaf benötigen sie. Jedoch schläft auch ein 12 Monate altes Kind noch 14 Stunden am Tag. Nachts sind es meist um die 10-12 Stunden, und am Tag nochmal mindestens 2 bis 4 Stunden Schlaf. Wie genau sich die Stunden zusammensetzten, variiert von Kind zu Kind. Und so kann es passieren, dass ein Baby, welches um 18 Uhr selig eingeschlafen ist, um vier Uhr morgens, hell wach ist. Für das Baby ist die Schlafenszeit nun um – und zum Leidwesen vieler übermüdeter Eltern – deren Nacht ebenso.
Den Tag als solchen kennenlernen
Eltern können ihre Babys dabei unterstützen, den Tag- und Nacht-Rhythmus zu lernen, und den Unterschied zu erkennen. Die Helligkeit des Tageslichts spielt dabei eine große Rolle. Neugeborene sollten über Tag im Hellen schlafen. Das kann natürlich im Bettchen im Zimmer, oder im Stubenwagen im Wohnzimmer stattfinden. Der Raum sollte aber nicht abgedunkelt werden. Gerade Neugeborene schlafen eigentlich überall ein. Auch ein Spaziergang im Kinderwagen oder mit Tragetuch, kann dafür genutzt werden. Alltagsgeräusche gehören ebenso zum Kennenlernen des Tages. Die Klingel, der Staubsauger, oder die klappernden Töpfe beim Spülmaschine ausräumen, dürfen und sollen Babys auch beim Schlafen hören. Denn dem Unterbewusstsein wird so bewusst: über Tag ist es laut und ich höre etwas, auch wenn ich schlafe.
Pssst, jetzt ist es Nacht
Die Nacht ist zum schlafen da – aber nicht immer sehen auch die Babys das so. Da wird gerne Nachts um zwei Uhr eine Turnstunde eingelegt, oder darauf bestanden, dass jetzt Spielzeit ist. Damit die Nacht als Zeit der Ruhe und des Schlafens erkannt wird, können Eltern ein bisschen nachhelfen. Feste Rituale helfen dem Baby den Übergang vom Tag zur Nacht zu erkennen – und zu verstehen. Dies kann das Anziehen des Schlafanzugs, ein besonderes gesungenes Lied, oder schlicht die Spieluhr sein. Auch die letzte Mahlzeit, welche vielleicht im Schlafzimmer oder dem Kinderzimmer stattfindet, bereitet das Baby gut auf die Nacht vor.
Am wichtigsten ist jedoch, dass der Raum, in dem das Baby zur Nacht hingelegt wird, abgedunkelt ist. Wird das Baby nachts wach, wird nur ein kleines Nachtlicht genutzt, damit es nicht taghell ist, und alles wird ganz langsam und besonders leise verrichtet. Beim Sprechen mit dem Baby sollte ebenfalls nur geflüstert werden. So spürt es, dass Nachts alles viel weniger spannend ist.
Mit Liebe und Geduld zum Erfolg
Alle Eltern wünschen sich, dass ihr Baby schnellstmöglich den Unterschied zwischen Tag und Nacht lernt. Schnell ist dabei natürlich relativ, denn wie bei allen Entwicklungsschritten, hat jedes Kind sein eigenes Tempo. Und seine eigenen Prioritäten. Daher kann man die Frage, wann ein Rhythmus möglich ist, nicht eindeutig beantworten. Die verschiedenen Entwicklungsschübe werfen ebenfalls gerne nochmal alles auf den Kopf. Aber mit ein wenig Geduld und einer großen Portion Liebe, lernen die Kleinen schnell, sich an den Alltag zu gewöhnen.
LESETIPP: Wer sich noch einmal intensiv über die Wachstumsschübe informieren möchte, kann das hier tun. Während dieser 8 Phasen im ersten Lebensjahr, entwickeln Babys in Windeseile ganz neue Fähigkeiten. Alles Neue ist spannend – kann aber auch verunsichern. Daher sind Babys während eines Wachstumsschub eher unruhig. Das bringt dann auch potenziell noch einmal den Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.