Schwangerschaftsdiabetes ist eine Zuckerkrankheit, die während der Schwangerschaft auftreten kann. Jede vierte Frau, ist im Schnitt davon betroffen. Doch in den meisten Fällen ist eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung ausreichend, um die Diabetes zu bekämpfen. 

Bereits jede vierte schwangere Frau leidet unter Schwangerschaftsdiabetes, die auch Gestationsdiabetes genannt wird. Sie ist die häufigste Erkrankung, die während einer Schwangerschaft auftritt. Auch wenn diese Art der Diabetes meist nach der Schwangerschaft wieder abklingt, birgt sie in der Schwangerschaft nicht zu unterschätzende Risiken für Mutter und Kind.

Wer gehört zur Risikogruppe?

Grundsätzlich kann jede schwangere Frau an einer Gestationsdiabetes erkranken. Als Risikogruppe gelten jedoch Frauen mit starkem Übergewicht, sowie Frauen, in deren Familie bereits ein Fall von Diabetes mellitus aufgetreten ist. Frauen die älter als 30 Jahre als sind, sind ebenfalls häufiger betroffen.

Urachen für die Schwangerschaftsdiabetes

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Schwangerschaftsdiabetes führen. Der Körper produziert in der Schwangerschaft mehr Glukose, um den erhöhten Energiebedarf zu decken. Damit die Glukose in den Zellen ankommt, benötigt der Körper Insulin. Manche Frauen können jedoch nicht genug Insulin produzieren, so dass die Glukose nicht in den Zellen landet, sondern im Blut bleibt. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel und es entsteht eine Diabetes.

Eine andere Ursache ist die veränderte Hormonausschüttung in der Schwangerschaft. Diese sorgt dafür, dass der Körper sensibler auf Insulin reagiert. Im Verlauf der Schwangerschaft entwickelt der Körper dabei eine Resistenz gegen das Insulin, was dazu führt, dass der Blutzuckerspiegel nicht gesenkt werden kann, obwohl genug Insulin zur Verfügung steht.

Auch falsche Ernährung kann ein Auslöser für Schwangerschaftsdiabetes sein. Kalorienreiche Ernährung, eine starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, und fehlende Bewegung, steigern das Risiko für Gestationsdiabetes.

Zuckertest während der Schwangerschaft

Damit die Erkrankung nicht unentdeckt bleibt, gibt es zwei Untersuchungen die in den Vorsorgeuntersuchungen enthalten sind. Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird der Urin der Schwangeren kontrolliert. Dabei wird der Zuckergehalt im Urin bestimmt. Das reicht zwar noch nicht aus, um eine Schwangerschaftdiabetes sicher nachzuweisen, ist aber eindeutig genug, um einen möglichen Anfangsverdacht zu bestätigen.

Die zweite Untersuchung ist ein Zuckertest, der im Blut bestimmt wird. Diesen Test können werdende Mütter  zwischen der 25. und der 28. Schwangerschaftswoche in Anspruch nehmen. Dabei muss die Schwangere ein Glas Glukoselösung trinken.  Nach einer Stunde entnimmt der Arzt/die Ärztin eine Blutprobe aus der Armvene und bestimmt den Blutzuckerspiegel.

Risiken für Mutter und Kind

Die Auswirkungen einer Schwangerschaftsdiabetes betreffen sowohl die Mutter, wie auch das ungeborene Kind. Bei betroffenen Frauen, lässt sich eine enorme Gewichtszunahme, ein erhöhter Blutdruck und vermehrte Wassereinlagerungen beobachten. Beim Kind führt die gesteigerte Insulinproduktion zu einem überproportionalen Wachstum. Es wird größer und dicker als Kinder, deren Mütter keine Schwangerschaftsdiabetes haben. Das Geburtsgewicht eines “Diabetes-Kindes” liegt häufig bei 4000 – 4500 Gramm.

Darüber hinaus kann das gesteigerte Größenwachstum des Kindes zu Entwicklungsverzögerungen, wie zum Beispiel einer Störung der Lungenreifung führen.

Da die Risiken für Mutter und Kind so weitreichend sind, raten viele Ärzte den werdenden Müttern zu einer Geburt in einem Krankenhaus mit angebundener Kinderklinik. Durch das hohe Geburtsgewicht und die gesteigerte Größe des Kindes, entbinden Frauen mit Gestationsdiabetes häufiger per Kaiserschnitt, oder erleiden während der Geburt einen Dammriss oder – schnitt.

Ernährungsumstellung als Therapie

Die Erkrankung ist gut behandelbar. In den meisten Fällen reicht eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung, um die Diabetes in den Griff zu bekommen. Konkret bedeutet das, auf Kohlenhydrate zu achten und diese nicht im Übermass zu verzehren.

“Schlechte” Kohlenhydrate, wie Zucker und Weißmehlprodukte, sollten dabei am besten gemieden werden. Sie beeinflussen den Blutzuckerspiegel enorm und halten dabei nicht lange satt. Vollkornprodukte, fettarme Lebensmittel, Obst und Gemüse sind hingegen zu empfehlen.

Sollte die Ernährungsumstellung jedoch nicht zu einer Verbesserung führen, muss eine Insulintherapie gestartet werden. Dabei wird dem Körper von außen Insulin zugefügt. Mittels Insulin-Pen, wird eine gewisse Menge an Insulin gespritzt und so der Blutzuckerspiegel gesenkt. Die genaue Dosierung wird vom Arzt bestimmt und anhand der Blutzuckermessung, die vor und nach dem Essen durchgeführt und protokolliert wird, angepasst.

Die Messung wird von den betroffenen Frauen selbst durchgeführt. Dazu wird mit einem Blutzuckermessgerät in die Fingerkuppe gepiekst und das Blut auf einen Teststreifen geträufelt. Das Gerät ermittelt den Blutzuckerspiegel und gibt einen Anhaltspunkt dafür, wie viel Insulin gespritzt werden muss.


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