Wenn eine Mutter ihr Baby nicht stillen kann, oder möchte, muss sie auf fertige Milchpulver zurückgreifen. Gesund sollen sie sein, und der Muttermilch, so gut es geht, ähneln. Genau das versprechen die unzähligen Hersteller von Fertigmilchnahrung ihren Käufern. Doch Öko-Test hat nun genauer hingeschaut und kommt zu einem erschreckenden Ergebnis. Unter anderem wurde Chlor in Babynahrung nachgewiesen.

Milchnahrung – ungenügend und mangelhaft

Füttern Mütter ihren Säuglingen eine Fertigmilchnahrung (zb. Anfangsmilch), finden sie im Handel eine Vielzahl angebotener Produkte. Von namhaften Herstellern, bis zur Drogerie-Eigenmarke, ist alles dabei. Versprochen wird den Verbrauchern eine gesunde, ausgewogene, und eine der Muttermilch ähnliche Babynahrung. Öko-Test wollte genau dies Testen und hat 14 verschiedene Säuglingsnahrungen untersucht. Dabei erhielten nur zwei Sorten die Bewertung “gut“, vier bekamen ein “ausreichend” und die restlichen fielen erschreckenderweise komplett durch.

Empfehlen kann Öko-Test folgende Babynahrung

  • Milasan Anfangsmilch (Testergebnis “gut“)
  • Nestlé Beba Pro (Testergebnis “gut“)
  • Hipp Bio Combiotik Bio-Anfangsmilch 1 (Testergebnis “befriedigend“)

Nicht Empfehlen kann Öko-Test folgende Babynahrung 

  • Milupa Milumil 1 Anfangsmilch (Testergebnis “ungenügend”)
  • Holle Bio-Anfangsmilch 1 (Testergebnis “ungenügend“)
  • Aptamil mit Pronutra Anfangsmilch 1 (Testergebnis “mangelhaft“)

Gesund ist anders

Gefunden hat Öko-Test so einiges. In allen Milchpulvern fanden sich Rückstände von Chlorat. Das Chlor gelangt durch Rückstände von Reinigungsmitteln, die wahrscheinlich in der Produktionsstätte genutzt werden, in die Milchnahrung. Aber auch Fettschadstoffe und Keime, die wiederum für eine eher unhygienische Produktion sprechen, fanden sich in der Babynahrung. Ein Schlag ins Gesicht aller Mütter, die dachten, ihre Kinder gesund zu ernähren.

Hersteller geloben Besserung

Bereits kurz nach dem Test geloben einige Hersteller Besserung. So wollen Milupa, Alnatura und Holle die gefundenen Fettschadstoffe in ihren Produkten senken. Hoffentlich werden auch die anderen Hersteller schnell eine Lösung für das Problem der gefundenen Chemikalien und Keime finden. Denn nur so können Eltern ihrem Säugling wieder guten Gewissens eine Milchnahrung aus Milchpulver füttern.

Wenn man bedenkt, dass Babynahrung ganz besonders engmaschigen Sicherheitsprozessen der Lebensmittelindustrie unterliegt, muss man sich schon fragen, warum solch immens gesundheitsgefährdende Stoffe, nicht schon vorher aufgefallen sein sollen. Chlor in Babynahrung ist weit mehr Alarmsignal, als man Verbrauchern zumuten sollte.


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