In Deutschland unterliegen Parkscheiben sehr strengen Regeln und Normen. Parkscheibe ist also noch lange nicht Parkscheibe. Tatsächlich gibt es ein Deutschland eine Stadt, in der über Jahre ungültige Parkscheiben an die Einwohner verteilt wurden. Tausende Autofahrer waren betroffen. Das Ergebnis waren unzählige Knöllchen. Denn: Schon ein kleiner Fehler kann schnell 20 Euro (oder weit mehr) kosten.

Die kleine blaue Scheibe hat übrigens eine spannende Geschichte. Eingeführt wurde sie 1957 in den Straßen von Paris. Heute müssen Parkscheiben klare Vorgaben erfüllen: blau-weiß, exakt 11 cm breit und 15 cm hoch. Der wichtigste Punkt dabei? Die Ankunftszeit muss immer auf die nächste halbe Stunde aufgerundet werden. Wer diese Regeln nicht beachtet oder – noch schlimmer – ganz ohne Parkscheibe parkt, muss tief in die Tasche greifen . Je nach Verstoß werden zwischen 20 und 40 Euro fällig.

Die häufigsten Parkscheiben-Sünden: Was das Ordnungsamt täglich sieht

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr unsicher vor eurer Parkscheibe stehen? Ihr seid nicht allein! Das Ordnungsamt sieht täglich die gleichen Fehler. Lasst uns gemeinsam die wichtigsten Stolperfallen anschauen.

Der Klassiker unter den Fehlern? Die falsche Zeiteinstellung! Merkt euch folgendes: Die Ankunftszeit muss immer auf die nächste halbe Stunde aufgerundet werden.

Ein Beispiel aus dem Alltag: Kommt ihr um 12:15 Uhr an, muss Ihre Parkscheibe 12:30 Uhr zeigen.

Hier die häufigsten Fehler im Überblick:

  • Der weiße Zeiger steht zwischen zwei Strichen – das gilt als ungültige Einstellung
  • Clevere Tricks wie Vor- und Zurücksetzen des Autos sind nicht erlaubt
  • Die Parkscheibe ist schlecht sichtbar oder versteckt

Die Rechnung für solche Fehler kommt prompt:

  • Bis 30 Minuten überzogen: 20 Euro
  • Mehr als eine Stunde: 30 Euro
  • Über drei Stunden: satte 40 Euro

Besondere Vorsicht gilt auf Supermarktparkplätzen! Hier droht nicht nur ein Bußgeld – euer Auto könnte auch abgeschleppt werden. Die böse Überraschung: Abschleppkosten bis zu 300 Euro.

Auch bei elektronischen Parkscheiben lauern Fallen. Sie brauchen unbedingt eine Typengenehmigung und müssen sich beim Motorstop automatisch einstellen. Achtung: Parkscheiben, die selbstständig weiterlaufen, sind tabu!

Zwei goldene Regeln zum Schluss: Die Parkscheibe gehört gut sichtbar aufs Armaturenbrett, und verzichten sollte sie auf kreative Verzierungen – Werbung und Sprüche sind nicht erlaubt. So nett also die coolsten Werbegeschenke in Form einer Parkscheibe auch gemeint sein können, im Zweifel drückt das Ordnungsamt da eher kein Auge zu.

Elektronische Parkscheiben: Moderne Technik, neue Herausforderungen

Träumt ihr von einer Parkscheibe, die sich selbst einstellt? Seit 2005 gibt es diese praktischen Helfer in Deutschland. Doch wie so oft im Leben – wo Licht ist, ist auch Schatten. Sobald ihr parkt, stellt sich die Zeit automatisch auf die nächste halbe oder volle Stunde ein.

Aber aufgepasst: Diese kleinen elektronischen Wunderwerke müssen einiges können! Das Display braucht große, gut lesbare Zahlen – mindestens zwei Zentimeter hoch. Auch das Wort ‘Ankunftszeit’ und das bekannte blaue P-Schild müssen drauf sein.

Der größte Stolperstein? Die Batterie! Ohne Saft keine Kraft – eine leere Batterie macht eure elektronische Parkscheibe zum teuren Deko-Stück. Das Ordnungsamt sieht das genauso streng, wie eine fehlende Parkscheibe.

Vorsicht beim Kauf! Manche Modelle am Markt sind echte Mogelpackungen – sie laufen einfach weiter, wenn ihr parkt. Ob ihr das wusstet oder nicht, spielt keine Rolle – es ist und bleibt verboten. Schauen also unbedingt nach der offiziellen Zulassung der digitalen Scheibe. Das beinhaltet die Typenbezeichnung – und die ECE-Genehmigungs-Nummer 10 R – 047203.

Plant ihr eine Auslandsreise? Dann aufgepasst:

  • Willkommen in den Niederlanden und Dänemark
  • Nicht erlaubt in der Schweiz, Österreich und Belgien
  • Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen bei den Regeln

Checkliste für elektronische Parkscheiben:

  • Regelmäßiger Batterie-Check
  • Herstellerhinweise zum Batteriewechsel beachten
  • Besonders bei wenig genutzten Autos: Funktionstest nicht vergessen

Wer Pech hat, zahlt zwischen 10 und 30 Euro bei Verstößen. Ein Überziehen der erlaubten Parkzeit kann sogar 40 Euro kosten. Unser Tipp von Herz zu Herz: Packt immer auch eine normale Parkscheibe (als Plan B) ins Handschuhfach.

Supermarkt-Parkplätze: Andere Spielregeln für den Familieneinkauf

Parkscheibe auf Supermarkt Parkplatz nutzen
Bild: © Jürgen Fälchle / Adobe Stock

Leider kein Einzelfall mehr: Der schnelle Einkauf mit den Kindern wird zum teuren Vergnügen – nur wegen falschen Parkens! Supermarkt-Parkplätze spielen nämlich nach eigenen Regeln, weil sie Privatgrund sind. Private Firmen haben hier oft ein wachsames Auge und verteilen keine gewöhnlichen Bußgelder, sondern teils unfassbar saftige Vertragsstrafen.

Was bedeutet das für eure Geldbörse? Meist werden 20 bis 30 Euro fällig. Der Bundesgerichtshof hat sogar grünes Licht für Strafen ab 30 Euro gegeben. Kommt die Rechnung nicht pünktlich aufs Konto, gesellen sich mitunter noch Mahngebühren dazu, bei denen man die Hand vor den Kopf schlägt.

Übrigens: Eine spannende Wendung brachte der BGH am 18.12.2019. Papa oder Mama am Steuer? Das spielt keine Rolle mehr! Als Fahrzeughalter müsst ihr den Fahrer nennen – oder selbst zahlen.

Besonders ärgerlich wird’s beim Abschleppen. Ja, das dürfen die Betreiber, wenn Schilder darauf hinweisen. Manchmal reicht es aber auch, das Auto einfach umzuparken.

Übrigens gelten auf Supermarktparkplätzen nicht einmal die normalen Verkehrsregeln ganz automatisch. Der Supermarkt macht (wenn er möchte) seine eigenen Regeln – sogar “rechts vor links” kann mitunter anders ausgelegt sein.

Unsere Tipps für stressfreies Parken:

  • Schilder am Eingang genau lesen
  • Tempo 10 nicht überschreiten
  • Gültige Parkscheibe gut sichtbar platzieren

Wegweiser durch den Parkscheiben-Dschungel

Die kleine blaue Scheibe verdient mehr Aufmerksamkeit als gedacht. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr, ein schnell eingestellter Zeiger – und schon flattern 20 bis 40 Euro Bußgeld ins Haus.

Die moderne elektronische Variante mag zwar verlockend klingen, bringt aber ihre eigenen Tücken mit. Denkt immer an die regelmäßige Batteriekontrolle, und Finger weg von vermeintlichen Schnäppchen, mit denen man eventuell noch rumtricksen kann. Es fliegt eh auf. Und dann wird es besonders teuer.

Die wichtigsten Punkte als FAQs

Wie stellt man eine Parkscheibe korrekt ein?

Die Parkscheibe muss auf die nächste halbe Stunde nach der Ankunftszeit eingestellt werden. Zum Beispiel, wenn Sie um 16:05 Uhr parken, müssen Sie die Parkscheibe auf 16:30 Uhr einstellen.

Welche Farbe muss eine gültige Parkscheibe haben?

Eine gültige Parkscheibe muss blau-weiß sein und dem Blauton gemäß DIN 6171 entsprechen. Andere Farben oder Muster sind nicht erlaubt und können zu Bußgeldern führen.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Nutzung von Parkscheiben? 

Häufige Fehler sind falsche Zeiteinstellung, Manipulation der Parkzeit, ungültige Positionierung im Auto und Versuche, die Parkdauer durch Vor- und Zurücksetzen des Fahrzeugs zu verlängern.

Welche besonderen Regeln gelten auf Supermarktparkplätzen?

Auf Supermarktparkplätzen gelten oft eigene Regeln, da es sich um Privatgrundstücke handelt. Vertragsstrafen können höher ausfallen als übliche Bußgelder, und bei Verstößen droht schnelles Abschleppen. Es ist wichtig, die Beschilderung sorgfältig zu beachten.

Sind elektronische Parkscheiben überall erlaubt? 

Elektronische Parkscheiben sind in Deutschland zugelassen, müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen. In einigen Nachbarländern wie der Schweiz, Österreich und Belgien sind sie jedoch verboten. Es empfiehlt sich, immer auch eine herkömmliche Parkscheibe mitzuführen.


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