Genug zu trinken ist gerade für Kinder sehr wichtig. Sie trocknen viel schneller aus als Erwachsene und benötigen daher jeden Tag genug Flüssigkeit. Wie viel genau sie trinken sollten, hängt vom Alter des Kindes ab. Geeignete Getränke sind meist jedoch nicht die typischen bunten Kindergetränke, sondern Wasser oder ungesüßter Tee. Erfahrt hier alles wichtige über den täglichen Flüssigkeitsbedarf von Kindern.
Der Flüssigkeitsbedarf von Kindern nach Alter in unserer Tabelle
Kinder haben je nach Alter einen anderen Flüssigkeitsbedarf. Desto älter sie werden, desto mehr sollten sie über den Tag verteilt trinken. Als grobe Richtlinie gilt die hier unten gezeigte Tabelle:
Alter | Flüssigkeitsbedarf |
---|---|
06 – 12 Monate | 500 ml |
12 – 24 Monate | 600 ml |
2 – 3 Jahre | 700 ml |
4 – 6 Jahre | 850 ml |
6 – 10 Jahre | 1000 ml |
Kinder nehmen natürlich auch durch verschiedene Speisen und Lebensmittel Wasser zu sich. Gerade in Obst und Gemüse ist viel Wasser enthalten. Im Sommer, nach körperlicher Anstrengung und wenn das Kind krank ist, steigt der Flüssigkeitsbedarf teils rapide an. Denn durch Schwitzen verliert der Kinderkörper Flüssigkeit, die ihm wieder zugeführt werden muss. Bei Fieber, Erbrechen oder Durchfall, ist ausreichendes Trinken besonders wichtig, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Im Video: Die besten Tipps & Tricks für mehr Muttermilch
Die richtigen Getränke für Kinder
Wichtig ist natürlich, was die Kinder trinken. Im Handel locken die schönen bunten Kindergetränke, die als besonders gesund angepriesen werden. Doch diese enthalten häufig versteckten Zucker und sind weniger für Kinder geeignet. Die besten Getränke für Kinder sind:
- Wasser: mit wenig (oder am besten) ohne Kohlensäure und natriumarm
- ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees: Am besten sind Beuteltees oder lose Teemischungen. Auf Granulate sollte verzichtet werden.
- Saftschorlen: diese sollten selbst, in einem Verhältnis von 1/3, gemischt werden.
Für Kinder ungeeignete Getränke:
- Coffeinhaltige Getränke: Cola, Schwarzer Tee, viele Eisteesorten
- Limonaden
- Pure Frucht- oder Gemüsesäfte
Trinken will gelernt sein
Säuglinge brauchen in den ersten sechs Lebensmonaten – in der Regel – keine zusätzlichen Getränke. Sie bekommen durch die Muttermilch oder Flaschenmilch genügend Flüssigkeit. Der Flüssigkeitsbedarf von Babys ist während der reinen Stillzeit, durch das Stillen (oder die Milchflasche) abgedeckt. Erst mit der Einführung der Beikost, und dem damit verbundenen Wegfall einer Milchmahlzeit, sollte dem Baby erstmals (ggf.) etwas zu Trinken angeboten werden. Zu Beginn reichen ein paar kleine Schlückchen zu jeder Breimahlzeit völlig aus.
Babys müssen sich an den ungewohnten Geschmack von Wasser und Co erst einmal gewöhnen. Daher braucht es etwas Geduld und Ausdauer der Eltern. Immer und immer wieder muss man den Kleinen das Getränk anbieten, bis sie es akzeptieren und wirklich trinken. Mag ein Kind partout kein Wasser, können Eltern verschiedene Teesorten ausprobieren. Und auch in der Temperatur der Getränke kann variiert werden. Vielleicht mag das Baby seinen Tee ja lieber lauwarm, oder aber es bevorzugt Kamille statt Fenchel.
Kleine Trinkmuffel und Vieltrinker
Durst ist ein deutliches Zeichen, dass es dem Körper an Flüssigkeit fehlt. Soweit sollte es im besten Fall jedoch erst gar nicht kommen. Kinder sollten immer die Möglichkeit haben, etwas zu trinken. Natürlich sollten sie nicht ununterbrochen an der Nuckelflasche hängen. Besser ist es, dem Kind so früh wie möglich das Trinken aus dem Becher beizubringen.
Eltern sollten ihren Kinder ein gesundes Trinkverhalten vorleben, indem sie regelmäßig über den Tag verteilt zum Wasserglas greifen. Kleinen Trinkmuffeln kann man immer wieder einen Schluck zum Trinken anbieten und sie regelmäßig erinnern. Auch ein gemeinsamer Schluck aus der Wasserflasche kann helfen, Trinkmuffeln das Trinken schmackhaft zu machen.
Kinder die zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, neigen häufig zu Verstopfung. Der Urin färbt sich dunkel und der Mund, sowie die Lippen, sind trocken. Kopfschmerzen und eine unelastische Haut sind weitere Symptome für einen Flüssigkeitsmangel. Fehlt dem Körper viel Flüssigkeit, zum Beispiel durch Erbrechen oder Durchfall, werden die Kinder zunehmend kraft- und teilnahmslos – wirken vielleicht apathisch.
Bei Babys sinkt die Fontanelle ein und die Windeln bleiben fast trocken – oder werden nur leicht feucht. Außerdem weinen sie häufig ohne Tränen oder bekommen Fieber. Spätestens wenn diese Anzeichen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann den Flüssigkeitsmangel mit Infusionen und Elektrolytlösung ausgleichen. Denn eine Austrocknung, auch Dehydrierung genannt, kann für kleine Kinder und Babys schnell ernsthaft gefährlich werden.
Jacqueline ist staatlich anerkannte Erzieherin, Fachkraft für U3 Betreuung, Inklusions- und Integrations-Pädagogin. Neben ihrer beruflichen Laufbahn, ist sie Mutter von zwei Kindern. Einem Mädchen und einem Jungen. Ihre Wissen und ihre Erfahrung schöpft sie also aus beruflichen und privaten Herausforderungen. Das macht sie zu einer perfekten Autorin für unser Magazin.